Maklers Meinung

„Beamte brauchen keine Vergünstigungen, sie brauchen Klarheit“

Dirk Gärtner berät seit mehr als 10 Jahren ausschließlich Beamte. Trotzdem trifft er immer wieder auf dieselben Fehler – vor allem bei Kranken- und Dienstunfähigkeitsversicherung.

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14:10 Uhr | 21. Oktober | 2025
Dirk Gärtner

Dirk Gärtner, BeamtenCircle Versicherungsmakler GmbH, ärgert sich über falsche Schwerpunkte in der Beratung.

| Quelle: Dirk Gärtner

In der privaten Krankenversicherung für Beamte wird häufig nur auf den Beitrag geschaut – dabei entscheidet der Inhalt der Bedingungen. Beamte brauchen keine Vergünstigungen, sie brauchen Klarheit. Was nützt der schönste Rabatt, wenn die Bedingungen Lücken haben? Genau dort fängt gute Beratung an – und leider endet sie bei vielen auch dort.

Besonders kritisch: Viele Tarife leisten bei Reha- oder Anschlussheilbehandlungen deutlich schlechter als die gesetzliche Krankenversicherung. Für Beamte, die auf eine funktionierende Kombination mit ihrer Beihilfe angewiesen sind, kann das existenzielle Folgen haben. Ein spezialisierter Makler kennt diese Fallstricke – und prüft die Details, bevor es teuer wird.

Vermeintlich günstig

Auch in der Dienstunfähigkeitsversicherung treffen wir oft auf vermeintlich „günstige“ Lösungen, die mit dem Beamtenstatus wenig zu tun haben. Unsere Aufgabe ist es nicht, dem Kunden eine Entscheidung abzunehmen – sondern ihn in die Lage zu versetzen, selbst fundiert zu wählen. Wir zeigen, wo Lücken bestehen: unflexible Rentenhöhen, fehlende Anpassungsmöglichkeiten oder eingeschränkte Optionsrechte – genau das wird in einer Laufbahn, die sich über Jahrzehnte verändert, schnell zum Problem.

Besonders auffällig ist das bei Polizeianwärtern. Hier stehen Vertreter oft direkt an Gewerkschaftsständen – und geben sich als neutrale Berater aus. Tatsächlich verkaufen sie Produkte eines einzigen Versicherers – häufig ohne Alternativen oder individuelle Analyse. Dass ausgerechnet das Vertrauen in die Gewerkschaft genutzt wird, um schlecht passende Verträge zu platzieren, ist mehr als fragwürdig. Beamte verdienen mehr als Vertrieb unter dem Deckmantel der Solidarität.

Beamte brauchen keine Standardberatung

Ein weiterer kritischer Punkt: Vorerkrankungen. Gerade bei Beamten entscheidet eine anonyme Risikovoranfrage oft über die Qualität des gesamten Versicherungsschutzes. Ob normal angenommen, mit Zuschlag oder abgelehnt – all das beeinflusst, was später möglich ist. Wer direkt beantragt, statt anonym vorzufragen, verbaut sich Chancen. Das kann nur ein Makler leisten, der unabhängig ist und auf viele Gesellschaften Zugriff hat – nicht ein Vertreter mit nur einer Lösung.

Fazit: Beamte brauchen keine Standardberatung. Sie brauchen jemanden, der sich mit Beihilfe, Laufbahnen, Versorgungslücken und Dienstunfähigkeit auskennt. Das ist kein Zusatzwissen, sondern die Voraussetzung für guten Schutz. Wer als Beamter eine tragfähige Entscheidung treffen will, braucht einen Spezialisten – und keinen Verkäufer mit einem Tarif.