Zinsanstieg

Kunden bestehen auf die Anpassung ihrer Lebensversicherung

Während die Beschwerden gegen Versicherungsvermittler zurückgehen, nehmen sie bei Versicherern zu. Ein Grund: Die Kunden beanstanden die Ablaufleistung ihrer Lebensversicherung wegen der gestiegenen Zinsen.

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14:01 Uhr | 26. Januar | 2024
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Kunden beobachten den Zinsanstieg genau und wollen Vorteile für ihre Versicherungsprodukte.

| Quelle: Chainarong Prasertthai

Über 17.324 Beschwerden (Vorjahr 15.149 Beschwerden) gegen Versicherungsunternehmen sind im vergangenen Jahr beim Versicherungsombudsmann eingegangen. Als besonders anfällig für Verbraucherbeschwerden haben sich wie in den vergangenen Jahren schon die Bereiche Lebensversicherung (mit 3.338 Fällen), Rechtsschutzversicherung (mit 2.920 Fällen), Kfz-Kaskoversicherung (mit 2.085 Fällen), die Gebäudesicherung (mit 1.679 Fällen) und die Kfz-Haftpflichtversicherung (mit 1.362 Fällen) erwiesen. Eher selten mit Beschwerden zu kämpfen hatte die Berufsunfähigkeitsversicherung (mit 388 Fällen) und Unfall- und Hausratversicherung mit 607 und 884 Beschwerden.

Lebensversicherung

Dass die Anzahl der Beschwerden insgesamt deutlich zugelegt hat, hat vielfältige Gründe. Wie Ombudsmann Wilhelm Schluckebier gegenüber dem „Handelsblatt“ erläutert, sei auffällig, dass mehr Verbraucherinnen und Verbraucher im Zuge der gestiegenen Zinsen an den Finanzmärkten die Ablaufleistung ihrer Lebensversicherung beanstandeten.

Laut Schluckebier gebe es eine gewisse Unzufriedenheit, dass der Zinsanstieg nicht so schnell ankommt wie erwartet. „Versicherte zweifeln häufig an, ob sie an den Bewertungsreserven angemessen beteiligt wurden“, sagte Schluckebier gegenüber dem Handelsblatt.

Unstimmigkeiten beim Kfz-Versicherungswechsel – Beraterwissen gefragt

Im Bereich der Kfz-Kasko- sowie Haftpflichtversicherung gibt es laut Schluckebier immer wieder Unstimmigkeiten beim Anbieterwechsel. Offenbar fehlt es hier an Wissen darüber, wie beispielsweise mit Sonderrabatten umgegangen wird, die von einem Unternehmen gegeben wurden und bei Wechsel nicht mitgenommen werden können. Auch seien die Tabellen zu den Schadenfreiheitsklassen bei den verschiedenen Anbietern nicht einheitlich.

Eine wichtige Aufgabe für Versicherungsvermittler: Aufzeigen, in welchen Fällen sich der Versicherungswechsel auch wirklich lohnt. Und wo Fallen lauern. Das kann für die nötige Transparenz sorgen, die offenbar derzeit nicht alle Versicherer an den Tag legen.