Bei diesen Versicherern floriert das Neugeschäft mit Fondspolicen
Wer heutzutage sein Geld in einer Versicherung anlegen möchte, greift dabei immer häufiger zu einer Fondspolice. Steigende Börsenkurse, aber auch die jahrelangen Niedrigzinsen haben dazu geführt, dass viele Menschen hierzulande ihr Geld risiko-, dafür aber auch chancenreicher anlegen wollen.
Für die Versicherer ist das Geschäft mit Fondspolicen zu einem immer wichtigeren Faktor geworden. Ein Blick in den aktuellen procontra-LV-Check, der rund 96 Prozent des deutschen Lebensversicherungsmarktes abdeckt, offenbart: Marktweit waren Fondspolicen im Jahr 2024 für 44 Prozent des Neugeschäfts verantwortlich – im Jahr zuvor lag ihr Anteil noch bei 42 Prozent. Zweitwichtigste Sparte bleibt mit knapp 30 Prozent das Kollektivgeschäft, während das klassische Geschäft mit Kapitalversicherungen nur noch für 4,42 Prozent des Neugeschäfts steht. Bei manchen Lebensversicherern ist das Geschäft mit Fondspolicen mittlerweile die tragende Säule, auf die teils über 90 Prozent des Neugeschäfts entfallen.
Wachsende Bedeutung auch im Bestand
Auch im Bestand nimmt die Bedeutung von Fondspolicen weiter zu. Mittlerweile entfallen auf Fondspolicen 24,4 Prozent der laufenden Beitragseinnahmen, das ist deutlich mehr als 2020 (19,47 Prozent). Im vergangenen Jahr hatte ihr Anteil bei rund 23,5 Prozent gelegen.
In Zukunft wird sich diese Entwicklung nach Einschätzung der Versicherer fortsetzen. Laut einer Studie der Ratingagentur Assekurata sind Fondspolicen ohne Garantien mit Abstand die Produktklasse mit der höchsten Geschäftserwartung.
Auch beim Vertragsbestand wuchs die Zahl der Fondspolicen deutlich. Während insgesamt die Zahl der Verträge merklich zurückging, stieg die Zahl der Fondspolicen von knapp 16,9 auf nun 17,3 Millionen Verträge. Allerdings fällt das Vertragswachstum damit geringer aus als noch in den Vorjahren.
Doch welche Versicherer konnten von der positiven Entwicklung besonders profitieren? Prozentual konnten erwartungsgemäß vor allem die Versicherer mit kleinem Vertragsbestand zulegen. Vor allem die Signal Iduna AG als auch die Provinzial Hannover konnten hier merklich wachsen.
Die Lebensversicherer mit dem höchsten prozentualem Wachstum
Versicherer | Fondspolicen im Bestand 2023 | Fondspolicen im Bestand 2024 | Zuwachs in % |
Signal Iduna AG | 37.111 | 61.915 | +66,8 |
Provinzial Hannover | 23.584 | 34.754 | +47,4 |
SparkassenVersicherung | 93.985 | 118.770 | +26,4 |
Mecklenburgische | 11.042 | 13.347 | +20,9 |
HUK-Coburg | 62.413 | 72.820 | +16,7 |
LVM | 79.732 | 92.859 | +16,5 |
Inter | 4.808 | 5.580 | +16,1 |
Münchener Verein | 26.907 | 31.057 | +15,4 |
nicht berücksichtigt wurde die Gothaer, da ihr Plus von 23,2 Prozent zu großen Teilen auf den Zusammenschluss mit der Barmenia zurückzuführen ist.
Doch auch die Marktführer im Fondspolicen-Bereich konnten zumeist zulegen. Mit knapp 3,6 Millionen Verträgen hat die Generali Deutschland mit Abstand die meisten Fondspolicen im Bestand, allerdings konnte sie ihren Bestand im Vergleich zum Vorjahr nur um 0,1 Prozent ausbauen. Deutlich erfolgreicher agierte hingegen die Allianz, die gleich um 7,1 Prozent zulegen und den bisherigen Marktzweiten – die Zurich – überflügeln konnte.
So schlugen sich die Branchen-Schwergewichte
Versicherer | Fondspolicen im Bestand 2023 | Fondspolicen im Bestand 2024 | Veränderung in % |
Generali Deutschland | 3.587.391 | 3.591.776 | +0,1 |
Allianz | 1.396.612 | 1.495.895 | +7,1 |
Zurich | 1.439.956 | 1.427.177 | -0,9 |
Bayern Lebensversicherung | 906.496 | 934.272 | 3,1 |
Nürnberger | 776.609 | 801.914 | 3,3 |
HDI | 789.584 | 788.292 | -0,2 |
WWK | 698.146 | 700.780 | 0,4 |
R+V | 557.878 | 617.021 | 10,6 |
Debeka | 506.473 | 569.137 | 12,4 |
Volkswohl Bund | 520.334 | 557.193 | 7,1 |