Von der Nische zum Trend: Markt für aktive ETFs wächst rasant
Die europäische Ratingagentur Scope und das Beratungsunternehmen Fonds Consult haben den deutschen Markt für aktive ETFs untersucht. Das Ergebnis: Die noch recht neue Fondsgattung verzeichnet ein dynamisches Wachstum.
Das verwaltete Vermögen der in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Produkte hat sich der Untersuchung zufolge binnen eines Jahres von 42 auf 63 Milliarden Euro erhöht (+ 50 Prozent). Noch stärker gestiegen innerhalb dieses Zeitraums ist die Zahl der aktiven ETFs: von 97 auf 183 (+ 89 Prozent).
Rund 100 Produkte verfolgen eine Aktienstrategie, knapp 70 setzen auf Anleihen. Dazu kommen neun Mischfonds-Konzepte und einige ETFs, die sonstigen Kategorien zuzuordnen sind. Die meisten aktiven ETFs finden sich in den Peergroups Aktien Nordamerika (19), Aktien Welt (14) und Aktien Nachhaltigkeit/Ethik Welt (12).
J.P. Morgan dominiert den Markt
Mittlerweile sind 27 Anbieter in Deutschland aktiv, vor einem Jahr waren es 17. Dazu zählen sowohl etablierte Anbieter aktiv gemanagter Fonds als auch reine ETF-Häuser. Die meisten Produkteinführungen in Deutschland im laufenden Jahr gehen auf das Konto von Goldman Sachs mit acht neuen aktiven ETFs, gefolgt von Black Rock und J.P. Morgan mit jeweils sieben.
Dominiert wird das Marktsegment laut Scope weiterhin von J.P. Morgan. Das Haus verwaltet mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens, das in hierzulande angebotenen aktiven ETFs steckt (33,7 Milliarden Euro).
Scope und Fonds Consult gehen davon aus, dass sich die dynamische Entwicklung aktiver ETFs fortsetzen wird. Zu groß sei die Sorge der etablierten Anbieter, bei diesem Markttrend nicht rechtzeitig dabei zu sein.
Wettbewerb kommt Anlegern zugute
Profitieren von dieser Entwicklung würden am Ende die Anleger. „Denn ein steigender Wettbewerb erhöht zum einen den Druck auf die Anbieter, eine ansprechende Rendite zu generieren. Zum anderen führt er dazu, dass die Managementkosten sinken müssen“, so die Markt-Analysten.
Aktive ETFs bilden keinen Referenzindex 1:1 nach, sondern versuchen, diesen mithilfe flexibler Portfolioanpassungen zu übertreffen. Ihr Ziel: Die Vorteile klassischer aktiver Fonds wie die Chance auf Outperformance mit den Vorteilen von ETFs wie niedrige Kosten, hohe Transparenz oder fortlaufende Handelbarkeit zu vereinen.
Zur vollständigen Studie gelangen Sie hier.
Long Story short
Es gibt mittlerweile 27 Anbieter aktiver ETFs in Deutschland, wobei J.P. Morgan mehr als die Hälfte des Marktvolumens verwaltet
Das verwaltete Vermögen in aktiven ETFs stieg von 42 auf 63 Milliarden Euro innerhalb eines Jahres, was einem Anstieg von 50 % entspricht.
Aktive ETFs decken diverse Anlageklassen ab, darunter Aktien (rund 100 Produkte) und Anleihen (knapp 70 Produkte), mit einem starken Fokus auf Nordamerika und Nachhaltigkeit.