Signa-Insolvenz

Gläubiger stimmen einem langfristigen Sanierungsplan für die Signa Prime zu

Die Gläubiger der Luxusimmobilien-Sparte Signa Prime Selection der insolventen Signa Gruppe haben einem längerfristigen Sanierungsplan zugestimmt. Auch einige Versicherer sind Gläubiger der Signa-Gruppe.

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09:03 Uhr | 19. März | 2024
Der Eingang des Kadewes mit Menschen vor der Tür.

Die Signa-Prime-Immobilien - darunter auch das Kadewe - sollen verkauft werden, um zumindest einen Teil der Gläubigerforderungen zu erfüllen.

| Quelle: Sean Gallup / Staff

Am Montag haben die Gläubiger der insolventen Signa Prime Selection über das Schicksal der Luxusimmobilien-Sparte der Signa Gruppe entschieden. Der Sanierungsplan sieht nun vor, dass ein Treuhänder übernehmen wird, der alle Vermögenswerte verkaufen soll. Bislang wurde die Sanierung in Eigenverantwortung durchgeführt, was bei den Gläubigern für Kritik gesorgt hatte. Nach Angaben des Insolvenzverwalters Norbert Abel belaufen sich die Forderungen gegen die Signa Prime auf 12,8 Mrd. Euro, allerdings hat der Verwalter erst 5,9 Mrd. anerkannt.

"In der Abstimmung wurden sowohl die Kopf- als auch die Kapitalmehrheit erreicht und der Treuhandsanierungsplan somit von den Gläubigern angenommen", so eine Mitteilung. Besonders ging es dabei um die Frage, ob die Objekte der Luxussparte schnell verkauft werden sollen, was nach Einschätzung des Sanierungsverwalters wahrscheinlich zu niedrigeren Quoten geführt hätte. Zur Signa Prime gehören neben dem Kadewe auch der unfertige Elbtower in Hamburg und Gebäude der Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof. Der Treuhänder soll nun alle Immobilien über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren verkaufen. Das soll zumindest 30 Prozent der Forderungen abdecken.

Durch die Entscheidung der Gläubiger wird das Unternehmen nun nicht sofort in den Konkurs gehen, denn dann hätten die Immobilien auch sehr zeitnah verkauft werden müssen. Jetzt erhofft man sich durch den längeren Zeitrahmen von einer Erholung des Marktes profitieren zu können, was den Gläubigern wirtschaftlich entgegenkommen dürfte.

Die Einsetzung eines Treuhänders bedeutet aber nicht, dass die Signa Prime wirklich operativ fortbesteht, sondern im Grunde lediglich auf dem Papier. Die Republik Österreich positionierte sich allerdings gegen eine langsame Abwicklung. Österreich sieht sich mit der größten Firmenpleite in der Geschichte des Landes konfrontiert. Eine schnelle Abwicklung würde aus Sicht des Staates eventuelle strafrechtliche Ermittlungen in dem komplexen Firmengeflecht von René Benko erleichtern.