Ifo-Umfrage
Jeder dritte Selbstständige (32 Prozent) hält seine eigene bisherige Altersvorsorge für nicht ausreichend. Das geht aus einer Umfrage des Ifo-Instituts unter knapp 900 Soloselbstständigen und Kleinstunternehmenden, durchgeführt im Juni, hervor. Weitere 22 Prozent der Befragten sind sich unsicher, ob sie ausriechend fürs Alter vorsorgen. Knapp die Hälfte (46 Prozent) hingegen schätzen ihre Vorsorge als ausreichend ein.
Die Umfrage zeigt, dass es mit nur einer Altersvorsorgeoption nicht getan ist. Denn fast alle Befragten (97 Prozent) haben zumindest eine solche Option. Mehr als drei Viertel (78 Prozent) kombinieren mehrere Modelle. Besonders weit verbreitet sind demnach kapitalbasierte Anlagen wie Investmentfonds, Wertpapiere oder Immobilien. Auch versicherungsbasierte Produkte seien weit verbreitet. Allerdings nennt das Ifo Institut hier neben privaten Renten- auch Berufsunfähigkeitsversicherungen. Da diese aber lediglich ein Risikoschutz für den Verlust der Arbeitskraft sind, die Höhe der BU-Rente in der Regel deutlich unter dem Erwerbseinkommen liegt und dadurch keine aktive Altersvorsorge betrieben wird, dürfte der Anteil der nicht ausreichend vorsorgenden Selbstständigen eher noch größer sein.
Die, verglichen mit Angestellten und Beamten, eher schlechte Altersvorsorgesituation der Selbstständigen hängt vor allem damit zusammen, dass es für sie keine Vorsorgepflicht gibt. In den letzten Jahren wurde immer wieder über die verschiedenen Varianten einer solchen Altersvorsorgepflicht diskutiert, beschlossen wurde allerdings nichts. Union und SPD haben nun in ihrem Koalitionsvertrag verankert, dass es zumindest für alle neuen Selbstständigen eine Rentenversicherungspflicht geben soll – kombiniert mit Ausnahmen, sofern anderweitig vorgesorgt wird. Passiert ist hier bislang aber ebenfalls noch nichts.