Adventskalendertürchen 9
Hintergrund:
Barmenia & Gothaer, Stuttgarter & SDK, da geht noch mehr. Zwei Versicherer, die sich nicht nur die Rechtsform teilen, sondern auch Dortmund als Firmensitz, könnten einen kurzen Weg zur Fusion haben.
Die Konsolidierung schreitet fort. Anders als früher scheint die traditionell konservative Versicherungsbranche aufgeschlossener, die vielen Potenziale und Anknüpfungspunkte für Zusammenarbeit auszuloten. „Es gibt rund 200 Schaden- und rund 80 Lebensversicherer im Markt, mit denen man sprechen kann“, sagte etwa Jens Warkentin, Vorstandschef der HDI Deutschland, in der Elefantenrunde der DKM. Zwei davon sitzen in Dortmund, die 1926 gegründete Continentale (4,6 Milliarden Euro Umsatz) und der 1919 gegründete VolkswohlBund (1,6 Milliarden).
Beide Unternehmen sind als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit konzipiert. Natürlich hat procontra nachgefragt: „Wir wachsen aus eigener Kraft. An Übernahmen oder Anschlüssen von Marktbegleitern haben wir kein Interesse“, lautet das klare Statement von Volkswohl-Bund-Vorstandschef Dr. Gerrit Böhm. Bei der zu Fuß nur 15 Minuten entfernten Continentale reagiert man kühler: „Wir möchten uns nicht mit einem Statement beteiligen und bitten um Verständnis für unsere Entscheidung.“ Das ist zumindest kein Dementi.
Prognose:
Aktuell spricht wenig für eine Dortmunder Liebeshochzeit. Beide Versicherer verfügen über starke Traditionsmarken und präsentierten sich zuletzt mit Geschäftszahlen über dem Marktdurchschnitt.
Wahrscheinlichkeit, dass die These eintritt: 10 Prozent