Weiterhin großes Potenzial bei Tierversicherungen
Katzenbesitzer, die um die Gesundheit ihrer Stubentiger besorgt sind, sollten den Gang zum Tierarzt nicht auf die lange Bank schieben. Ab 22. November gilt die neue Gebührenordnung für Tierärzte – und diese sieht teils deutliche Aufschläge vor. Wer seine Katze untersuchen lassen möchte, zahlt statt wie bisher 8,98 Euro nun mindestens 23,62 Euro – ein Plus von 14,64 Euro. Wer seinen Kater kastrieren lassen möchte, muss nun rund 30 Euro auf den Tisch legen – bislang war man hier mit rund 19,00 Euro dabei. Zwar wird es auch für andere Tierbesitzer teurer (einen Überblick über die aktuelle Gebührenverordnung finden Sie hier), doch Katzenbesitzer trifft es am härtesten, da die Kosten an die Behandlungen für Hunde angeglichen werden.
Die novellierte Gebührenverordnung könnte für viele Herrchen und Frauchen ein Anlass sein, über den Abschluss einer Tierkranken- beziehungsweise Tier-OP-versicherung nachzudenken. Auch wenn die Abschlusszahlen in der Vergangenheit deutlich gestiegen sind, ist das Potenzial weiterhin groß. Laut einer neuen Untersuchung von Nordlight Research verfügen derzeit nur 43 Prozent aller Tierbesitzer über Versicherungsschutz.
Hohe Abschlussbereitschaft
Die größte Verbreitung weisen dabei Tierhalterhaftpflichtversicherungen auf. So verfügen derzeit 85 Prozent der Pferdebesitzer über entsprechenden Haftpflichtschutz, bei Hundebesitzern sind es 74 Prozent.
Weit weniger verbreitet sind hingegen Tierkranken- und OP-Versicherungen. So besitzen 42 Prozent aller Pferdebesitzer eine solche Police, bei Hunde- (30 Prozent) und Katzenbesitzern (23) sind entsprechende Policen noch weniger verbreitet. Bei Tier-OP-Versicherung bietet sich ein ähnliches Bild: Pferdebesitzer (47 Prozent) schließen diese weit häufiger ab als Hunde- (27) sowie Katzenbesitzer (18). Dieses Ergebnis deckt sich mit einer Faustformel, die unter anderem die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen wie folgt formuliert: „Je größer das Tier, desto eher ist eine Krankenversicherung sinnvoll.“
Das könnte sich zukünftig jedoch ändern, ist man bei Nordlight Research überzeugt. Speziell bei Kranken- und OP-Versicherungen sei eine Marktabdeckung von bis zu 50 Prozent möglich – wann diese erreicht werden kann, geht aus der aktuellen Trendstudie „Tierversicherungen 2022 – Status Quo, Potenziale und Perspektiven“ allerdings nicht hervor.
Nach der Befragung von 1.200 Pferde-, Hund- und Katzenbesitzern kommen die Studienautoren zu dem Schluss, dass jeweils knapp ein Drittel der Tierbesitzer den Neuabschluss einer Tierkrankenversicherung plant. Das gleiche gilt für eine Tier-OP-Versicherung. Gänzlich uninteressiert am Versicherungsschutz sind hingegen nur 19 Prozent aller befragten Tierbesitzer.
Insbesondere Makler spielen beim Vertrieb von Tierversicherungen laut Studienautoren bislang nur eine geringe Rolle. Abgeschlossen werden die entsprechenden Produkte meist direkt beim eigenen „Versicherer des Vertrauens“. Eine Entscheidung, die sich aufgrund der mannigfaltigen Leistungsunterschiede (Selbstbehalte, Ausschlüsse, Wartezeiten) jedoch schnell rächen kann. So verwundert es nicht, dass die Studienautoren Maklern Potenzial zubilligen – zumindest spezialisierten Maklern.
Allianz liegt in Kundengunst vorne
Bei den bevorzugten Anbietern dominiert bei den Umfrageteilnehmern derweil bislang die Allianz, die auf einen Marktanteil von über 25 Prozent kommt. Bei Pferdebesitzern steht hingegen insbesondere die Uelzener mit einem Anteil von 15 Prozent in der Gunst der Tierbesitzer vorne.
Auch bei den geplanten Neuabschlüssen tendiert die Mehrheit zu einem Abschluss bei den Münchenern. Danach gefragt, welche Versicherer von den Tierbesitzern bevorzugt werden, nannten 46 Prozent die Allianz. Auf den weiteren Plätzen folgten die R+V (32), die HanseMerkur und Gothaer (jeweils 30) sowie PetProtect, die Policen der Deutschen Familienversicherung vertreiben. Viele Anbieter waren den Befragten aber gar nicht bekannt.
Bei Maklern überwiegen hingegen andere Anbieter. In der procontra-Umfrage zu Maklers Lieblingen landete in diesem Jahr der Assekuradeur Adcuri mit einem Stimmenanteil von 14,2 Prozent auf dem obersten Podestplatz. Es. folgten die Uelzener (14,1 Prozent) sowie die Barmenia (10,6).