Per 01.07.2021 kommen auf einige der rund 50.000 versicherten Personen im PKV-Standardtarif höhere Prämien zu. Denn der PKV-Verband hat auf Grundlage der Daten seiner Mitgliedsunternehmen entschieden, dass der durchschnittliche Monatsbeitrag für die im Standardtarif Versicherten ohne Beihilfe (rund 47.500 Personen) angehoben werden muss.
Dieser liegt ab Juli bei 390 Euro. Auf procontra-Nachfrage teilte der Verband mit, dass der Durchschnittsbeitrag im Jahr 2020 bei 318 Euro gelegen habe. Somit ergibt sich eine Erhöhung von 22,6 Prozent. Auf das gesamte Kalenderjahr 2021 betrachtet, würde der Durchschnittsbeitrag 360 Euro betragen, argumentiert der Verband. Somit läge die Erhöhung im Vergleich der beiden Jahre nur bei 13,2 Prozent. Im Vergleich der Monate Juni und Juli 2021 ist das Gefälle aber, wie beschrieben, deutlich steiler.
Der Standardtarif bietet Leistungen auf dem Niveau der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Er wird vor allem von Privatversicherten genutzt, die ihren monatlichen PKV-Beitrag reduzieren möchten und dafür auch mit geringeren Leistungen einverstanden sind. Der PKV-Verband gibt die Garantie, dass der Beitrag nicht höher sein wird als der GKV-Höchstbeitrag. Für 2021 liegt dieser bei rund 706 Euro.
Der letztendliche individuelle Zahlbeitrag wird von den privaten Krankenversicherern für alle Kunden selbst berechnet. Die Kostenkalkulationen des PKV-Verbands für jeden einzelnen Jahrgang dienen den Anbietern dabei als Basis für ihre Berechnungen. Ihnen liegen die Entwicklungen bei den Leistungsausgaben und der allgemeinen Lebenserwartung zu Grunde. Jedoch fließen bei jedem Anbieter natürlich die unternehmensindividuellen Verwaltungskosten mit ein, ebenso wie die bereits gebildeten Alterungsrückstellungen eines jeden Versicherten. Unabhängig von den 390 Euro Durchschnittsbeitrag wirkt eine lange Vorversicherungszeit in der PKV also beitragsmindernd im Standardtarif.