GKV: Darum wechseln Versicherte ihre Krankenkasse
Warum wechseln gesetzlich Versicherte ihre Krankenkasse beziehungsweise warum denken sie darüber nach, das zu tun? Dieser Frage ist das Marktforschungsunternehmen Heute und Morgen in einer Untersuchung nachgegangen. Dafür wurden 525 gesetzlich Krankenversicherte zwischen 18 und 65 Jahren befragt, die sich in den vergangenen 12 Monate aktiv über einen Kassenwechsel informiert haben. Von ihnen haben schließlich 102 Personen ihre Krankenkasse gewechselt.
Der Großteil der Befragten (80,6 Prozent) hat seine Wechselabsichten also nach einiger Überlegung wieder ad acta gelegt. Von ihnen begründeten 31 Prozent ihre Entscheidung damit, dass die Krankenkassen „alle das Gleiche anbieten“. Zudem ist bei den Nicht-Wechslern der Anteil der Personen, die sich über das Internet informiert haben (87 Prozent) größer als bei den letztendlichen Wechslern (69 Prozent). Ein Indiz dafür, dass die persönliche Beratung den Nutzen eines Kassenwechsels deutlicher herausstellen kann als die eigene Internetrecherche.
Die meisten wollen bessere Leistungen
Die Mehrheit der tatsächlichen Wechsler ist weiblich (58 Prozent) und im Durchschnitt 37 Jahre alt. Überwiegend kommen die Kassenwechsler zudem aus dem mittleren Einkommens- und Bildungsbereich. Als hauptsächlicher Wechselgrund wurde von ihnen der Wunsch nach einem verbesserten Leistungsspektrum angegeben (41 Prozent, Mehrfachnennungen möglich). Dieser Grund war in einer Heute und Morgen-Untersuchung vor 5 Jahren nur minimal schwerer gewichtet worden (42 Prozent). Deutlicher werden die Veränderungen der Sichtweise im Vergleich zum Jahr 2014 aber bereits bei dem zweitwichtigsten Grund. Denn während aktuell 36 Prozent der Befragten angaben, wegen einem besseren Bonusprogramm die Kasse gewechselt zu haben, waren es vor 5 Jahren noch 45 Prozent.
Der größte Unterschied zum Jahr 2014 (damals 58 Prozent) besteht in der Höhe der Mitgliedsbeiträge. Heute sind diese nur noch für 35 Prozent der Befragten ein Wechselgrund. Der große Unterschied ist wahrscheinlich auf die damals bevorstehende Einführung der Zusatzbeiträge zurückzuführen. Diese wurden im Jahr 2015 eingeführt.