Die Corona-Krise hat im Laufe des ersten Halbjahres so ziemlich alle Vermittlerveranstaltung gecancelt. Zahlreiche Workshops und Messen einzelner Maklerpools wurden gestrichen oder kurzerhand ins Internet improvisiert.
Nun konnte sich auch die größte Vermittlermesse Deutschlands, die DKM, den Folgen der Krise nicht entziehen. Die bbg als DKM Veranstalter gab heute die Absage bekannt. „Die umfangreichen Auflagen für die Durchführung von Messen lassen sich nicht mit dem Sinn und Zweck einer DKM als Netzwerkplattform für die Branche in Einklang bringen. Zusätzlich zu den Auflagen besteht das unkalkulierbare Risiko, dass es bei steigenden Infektionszahlen oder auch nur bei einer lokalen Überschreitung von Grenzwerten kurzfristig zu einem Verbot von Großveranstaltungen kommen kann. Planungssicherheit für alle Beteiligten ist aber für eine zuverlässige Messevorbereitung unabdingbar“, so Messechef Konrad Schmidt.
Die DKM findet in diesem Jahr stattdessen unter dem Motto „digital.persönlich“ vom 26. bis 29. Oktober 2020 im virtuellen Raum statt. Jochen Leiber, Vertriebsleiter beim DKM-Veranstalter, erläutert das neue Konzept: „Wir werden den virtuellen Raum mit den Mehrwerten der DKM verknüpfen. Netzwerk, Weiterbildung, Trends und Impulse sind auch auf unserer digitalen DKM für Besucher und Aussteller erlebbar.“
„Neben den verschiedenen Vortragsformaten richten wir unser Augenmerk auf den sogenannten ‚digitalen Handschlag‘. Geplante und spontane persönliche Gespräche sind ebenso möglich wie kleine Gesprächsrunden. Mit dem Service Match-Making können Teilnehmer neue Gesprächspartner finden und sich somit fachlich auf Augenhöhe austauschen. Live-Vorträge werden durch interaktive Tools ergänzt, sodass sich Zuschauer aktiv in Diskussionsrunden einbringen können“, erklärt der Vertriebsleiter das neue Format.
Online-Messe erfreut sich steigender Beliebtheit
Die DKM ist nicht die erste Branchenveranstaltung, die die Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren bekommt. Auch die MMM-Messe des Maklerpools Fonds Finanz oder die VEMA-Tage fielen im Frühjahr dieses Jahres der Corona-Krise zum Opfer und mussten ins Netz ausweichen.
Auch wenn zahllose Präsenzveranstaltungen in diesem Jahr nicht stattfinden können, sind Makler auch in diesem Jahr nicht von ihrer Weiterbildungsverpflichtung befreit: Nach wie vor müssen sie mindestens 15 Stunden im Jahr in ihre Fortbildung investieren.
Verstärkt rücken aus diesem Grunde digitale Lernformen in den Fokus: Laut Zahlen der Brancheninitiative "gut beraten" waren E-Learning-Varianten im März dieses Jahres mit 88 Prozent mit Abstand die beliebteste Lernform.
Zu spüren bekommt diesen Trend auch die digitale Vermittlermesse "profino" (gehört wie auch procontra zum Alsterspree-Verlag), die angesichts ausfallender Präsenzveranstaltungen immer stärker von Vermittlern als Alternative von Präsenzveranstaltungen wahrgenommen wird. Bis zum heutigen Tag haben sich 21.924 Vermittler auf der Online-Messe angemeldet, die Zahl der Webinar-Anmeldungen in der profino-Liveakademie steigerte sich laut Leiterin Stephanie Rettig im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel, bei den Teilnehmerzahlen war sogar ein Anstieg um die Hälfte zu verzeichnen. In diesem Jahr verzeichnete die Online-Messe bereits 79.300 Anmeldungen - heruntergerechnet auf das einzelne Webinar ergibt das eine durchschnittliche Teilnehmerzahl von 490.
Die gecancelten Messen steigern zudem das Interesse daran, sich als virtueller Aussteller zu präsentieren. Liveakademie-Leiterin Rettig erhält infolgedessen Anfragen von Versichern, die kurzfristig mehr Webinare anbieten möchten als ursprünglich geplant - oder sogar komplette Veranstaltungen mit externen Gästen über die Plattform live streamen möchten. Die Absage der DKM in diesem Jahr dürfte diesen Trend noch einmal befeuern.
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