Die private Unfallversicherung ist für ihre Anbieter seit Langem eine lukrative Sparte mit verhältnismäßig hohem Gewinnanteil. Doch seit ein paar Jahren ist in Sachen Vertrieb anscheinend die Luft raus. Der Gesamtbestand an Verträgen ist laut dem GDV im Jahr 2017 auf 25,4 Millionen gesunken und verharrte auch bis Ende 2018 auf diesem Niveau.
Doch auf Fünfjahressicht (betrachtet wurden jeweils die Zahlen zum Ende der Geschäftsjahre 2013 bis 2018) haben längst nicht alle Unfallversicherer an Bestand verloren. Das zeigt die aktuelle Branchenmonitor-Studie (hier bestellen), die von der V.E.R.S. Leipzig GmbH in Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Beratungsunternehmen Sirius Campus erstellt wurde. Dafür wurden unter anderem die Geschäftsberichte 2013 bis 2018 der Unternehmen ausgewertet.
Demnach konnte von den 50 größten Unfallversicherern auf dem deutschen Markt (93 Prozent Marktabdeckung nach Beitragseinnahmen) von Ende 2013 bis Ende 2018 etwa jeder zweite (26) ein Policenwachstum verzeichnen. Insgesamt verfügten die 50 Anbieter Ende 2018 über 27,7 Millionen Verträge (laut den Studienautoren bieten viele Kompositversicherer zusätzlich Krankenversicherungsgeschäft im Rahmen der Unfallversicherung an; dieses wird im Statistischen Taschenbuch des GDV aber nicht in der Unfallsparte erfasst).
Die Versicherer mit dem größten Policenwachstum in den folgenden Sparten wurden ebenfalls von der Studie ermittelt:
In der Unfallversicherung gab es auch unter den 26 Unternehmen mit gestiegenen Vertragszahlen teilweise große Unterschiede. Während manche mit einem nur kleinen Plus über die 5 Geschäftsjahre mehr oder weniger auf der Stelle traten, konnten andere pro Jahr mehrere zehntausend Policen hinzufügen. Unter dem Strich gab es 10 Unfallversicherer, die im Studienzeitraum um mehr als 50.000 Verträge wachsen konnten (siehe untenstehende Bilderstrecke).