Das sind die finanzstärksten Lebensversicherer 2019
Die deutschen Lebensversicherer sind in puncto Finanzkraft insgesamt solide aus dem vergangenen Jahr gegangen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse von Policen Direkt. Wie finanzstark die jeweiligen Anbieter sind, ergibt sich aus dem Verhältnis aktueller Erträge der Kapitalanlagen zu den Rechnungszinsanforderungen (Garantiezinsen und Zuführung zur Zinszusatzreserve). Damit gibt die jeweilige Zahl nicht nur einen Einblick in die allgemeine Solidität des Unternehmens, sondern weist auch darauf hin, wie schwer die Garantielast in Zukunft wiegen könnte. Laut Policen Direkt ist die Finanzstärke im Marktschnitt mit 114,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (114,0 Prozent) stabil.
Die fünf finanzstärksten Lebensversicherer 2019
1. Neue Bayerische Beamten Lebensversicherung AG (199,6 %)
2. Ideal Lebensversicherung a.G. (194,2 %)
3. Bayerische Beamten Lebensversicherung a.G. (186,7 %)
4. Deutsche Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft (185,3 %)
5. Delta Direkt Lebensversicherung AG München (166,9 %)
Eine für die Anbieter weniger gute Nachricht: Die Garantieanforderungen der 82 deutschen Lebensversicherer sind indes um rund zwölf Prozent gestiegen. Das Gros der Unternehmen ist dafür stabil aufgestellt, es gibt allerdings auch Ausnahmen, bei denen die Puffer knapp oder bereits überschritten sind: Bei 24 Unternehmen reichen der Analyse zufolge die erwirtschafteten Erträge aus der Kapitalanlage nicht aus, um die Garantieverpflichtungen zu erfüllen und die gesetzlich vorgeschriebene Reserve zu bedienen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Lage dennoch verbessert: Damals waren es 30 Gesellschaften, bei denen diese Rechnung nicht aufging und die daher Garantien quersubventionieren mussten. Wie sich aus der Einzelbetrachtung ergibt, sind es laut Analyse aber nicht immer dieselben Unternehmen, bei denen die Finanzstärke unter 100 Prozent liegt.
Die mit großem Abstand finanzschwächste Gesellschaft war 2019 die Dortmunder (-99,4 Prozent). Auch Credit Life (32,8), Heidelberger (31,8) und Skandia (31,9) rangieren am unteren Ende.
Laut Policen-Direkt-Chefaktuar Henning Kühl sprechen die Indizien dafür, dass stabilisierende Maßnahmen in der Branche weiterhin auf der Tagesordnung stünden. Er beobachtet neben der Konsolidierung auf Produktebene auch einzelne Unternehmenszusammenschlüsse. Traditionelle Garantien spielten dabei kaum eine Rolle mehr, so Kühl.