Wegen Corona-Abschwung

Zahl der Berufskrankheiten deutlich gesunken

Die Anzahl der gemeldeten und anerkannten Berufskrankheiten ist in 2023 gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgegangen. Private Vorsorge wird dadurch aber nicht weniger relevant.

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12:03 Uhr | 28. März | 2024
Zahl der Berufskrankheiten deutlich gesunken

Corona-Schutzmasken bei der Arbeit gehören mittlerweile fast überall der Vergangenheit an. Auch die Zahl der Berufskrankheiten tendiert wieder in Richtung Vor-Pandemie-Niveau.

| Quelle: alvarez

Im Jahr 2023 ist die Anzahl der anerkannten Berufskrankheiten deutlich gegenüber dem Jahr 2022 zurückgegangen. Statt rund 200.000 standen nur noch rund 73.000 Fälle zu Buche. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Verband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hervor.

„Dieser Rückgang geht fast vollständig auf Corona zurück", sagt DGUV-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Hussy. Die Unfallversicherungsträger würden inzwischen erheblich weniger Verdachtsanzeigen auf berufsbedingte Coronainfektionen von Beschäftigten erhalten. Laut den DGUV-Zahlen ging die Anzahl der Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit um 61 Prozent von 370.141 auf 144.641 zurück. Von den Verdachtsanzeigen des Jahres 2023 entfielen 64.733 auf Covid-19-Erkrankungen. In 2022 hatte ihre Zahl noch 294.446 betragen. Ein Rückgang um fast 80 Prozent.

Private Absicherung bleibt relevant

Während der Pandemie hatte der DGUV ab 2020 eine Sondererhebung zu Covid-19-bedingten Berufskrankheiten eingeführt. Ihre Zahl war über die nächsten Jahre stark gestiegen und hatte in 2022 ihren Höhepunkt erreicht. Wenn sich der Rückgang in diesem maß fortsetzt, dürfte in 2024 wieder das Berufskrankheitenniveau von 2019 erreicht werden.

Die gesetzliche Unfallversicherung greift nur während der Arbeit und bei Arbeitswegeunfällen. Auch wenn Corona als Ursache von Berufskrankheiten offensichtlich an Bedeutung verliert, macht das individuell abschließbare Arbeitskraftabsicherung nicht weniger relevant. Schließlich schützen beispielsweise Berufsunfähigkeits- und private Unfallversicherungen zusätzlich auch während der Freizeit.