Folgen der Pandemie

Weniger Schäden zu Silvester

Infolge von Kontaktbeschränkungen und Böller-Verkaufsverbot ging in den sechs größten deutschen Städten das Schadenaufkommen an den vergangenen beiden Jahreswechseln deutlich zurück.

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11:12 Uhr | 19. Dezember | 2022
Silvester

Durch Corona ist die Zahl der Silvesterschäden stark zurückgegangen. Dabei gab es je nach Stadt teils signifikante Unterschiede.

| Quelle: Marcus Millo

Reduziertes Feuerwerk, weniger Zusammenkünfte und Feiern: Die seit knapp drei Jahren anhaltende Corona-Pandemie hat auch das Schadenaufkommen zu Silvester erheblich beeinflusst. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung der Zurich Gruppe Deutschland. Demnach führten die beiden Jahreswechsel 2020/21 und 2021/22 in den sechs größten Städten Deutschlands zu „deutlich weniger Sachschäden“ als in den drei Silvesternächten zuvor. Die Wohngebäude- und Sachschadensmeldungen gingen in dem Zeitraum um den Jahreswechsel im Mittel um 29 Prozent zurück, bei den KFZ-Schäden fiel der Rückgang noch drastischer aus: Hier reduzierte sich das Aufkommen um 37 Prozent.

Böller-Verkaufsverbot reduzierte das Schadenaufkommen

Je nach Stadt gab es in Bezug auf das Schadenaufkommen teils signifikante Unterschiede: Die Rheinmetropole Köln nahm mit einem Minus von 43 Prozent den Spitzenplatz ein, hier fiel der Rückgang des Schadenaufkommens am stärksten aus. Platz zwei belegte Stuttgart mit 38 Prozent, danach folgen Frankfurt mit einem Rückgang von 28 Prozent, Berlin (-26 Prozent), München (-25 Prozent) und Hamburg (-12 Prozent).

Wie Markus Troche, Head of Claims bei der Zurich Gruppe, in einer Pressemitteilung erklärt, habe das Verkaufsverbot von Silvesterböllern zum Rückgang der Schäden beigetragen. „Wie groß dieser Effekt ist, ist aber nicht konkret messbar“, sagte er. Denn das Verkaufsverbot von legalem Feuerwerk habe auch dazu geführt, dass nicht zugelassene Böller und Raketen in den Umlauf kamen, „mit entsprechend höheren Risiken für Personen- und Sachschäden“.  „Wir appellieren daher für die kommenden Silvesterfeierlichkeiten für einen verantwortungsvollen Umgang mit Feuerwerk. Dies ist die Grundlage für einen unbeschwerten Start ins Jahr 2023“, so Troche.  

Dabei registrierte die Zurich nicht nur ein geringeres Aufkommen bei den Wohngebäude- und Sachschadensmeldungen – auch auf die gemeldeten Kfz-Schäden hatten die vergangenen beiden Pandemie-Jahreswechsel Auswirkung. So hätten die geltenden Kontaktbeschränkungen zu insgesamt weniger Autofahrten geführt. Damit habe es auch weniger Fahrten unter Alkoholeinfluss gegeben, schreibt der Versicherer. In diesem Punkt gab es im Städtevergleich ebenfalls bemerkenswerte Unterschiede. So wurden in München 50 Prozent weniger Schäden gemeldet, während der Rückgang in Berlin lediglich 30 Prozent betrug. Im Mittelfeld bei den Kfz-Schäden lagen die Städte Köln (-43 Prozent), Frankfurt (-40 Prozent), Hamburg (-38 Prozent) und Stuttgart (-36 Prozent).

Die Zurich hatte für die Analyse alle Schadenfälle ausgewertet, die in den Jahren von 2018 bis 2022 – jeweils vom 30. Dezember bis 7. Januar – bei ihr eingegangen waren. Ausgewertet wurden Meldungen aus den Sparten Kfz-, Gebäude-, Haftpflicht-, Hausrat- sowie Sachversicherungen.