Neue Typklassen-Statistik veröffentlicht

Diesen Autofahrern drohen Preiserhöhungen

Für knapp 13 Millionen Autofahrer ändert sich in der Kfz-Versicherung im kommenden Jahr ihre Typklasse. Während 5,4 Millionen Motoristen profitieren könnten, wird es für die übrigen potenziell teurer.

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13:09 Uhr | 21. September | 2023
Tesla

Für manche Automodelle, unter anderem von Tesla, könnten die Versicherungsbeiträge im kommenden Jahr geringer ausfallen.

| Quelle: Brandon Woyshnis

Wie hoch der Versichererbeitrag für die eigene Kfz-Versicherung ausfällt, ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Neben der persönlichen Schadenfreiheitsklasse, dem Fahrerkreis oder der Regionalklasse gehört auch die sogenannte Typklasse des versicherten Autos dazu.

Jahr für Jahr überprüfen hierfür die Versicherer bzw. ein von diesen beauftragter Gutachter, wie häufig die in Deutschland zugelassenen Automodelle in Unfälle verwickelt waren bzw. anderweitig von Schäden, beispielsweise Fahrzeugbränden oder Diebstählen, betroffen waren. Je höher die Schadenbilanz für das jeweilige Fahrzeugmodell ausfällt – mittlerweile 32.000 verschiedene Modelle werden von den Versicherern erfasst – desto höher ist die Typklasse.

Durch eine erhöhte Typklasse ergibt sich nicht zwangsläufig ein höherer Versicherungsbeitrag – sie kann jedoch ein erhöhender Faktor sein. Entsprechend groß ist die Aufmerksamkeit, wenn der Versichererverband GDV die aktualisierte Typklassen-Statistik vorstellt.

Neue Typklasse für knapp 13 Millionen Autofahrer

Knapp 13 Millionen Autofahrer müssen sich dieser zufolge im kommenden Jahr auf eine veränderte Typklasse einstellen. „Für rund 7,4 Millionen Autofahrer gelten in der Kfz-Haftpflichtversicherung künftig höhere Einstufungen, während rund 5,4 Millionen von besseren Typklassen profitieren“, spezifizierte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen in einer aktuellen Pressemitteilung. Für den Großteil der Autofahrer (29,4 Millionen) gibt es hingegen keine Änderung.

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Je nach Versicherungstyp gibt es unterschiedliche Typklassen-Skalen.

In der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es insgesamt 16 Typklassen, die von 10 bis 25 reichen. Maßgeblich für die Einstufung des Modells sind hier die Versicherungsleistungen für geschädigte Dritte nach Verkehrsunfällen.

In der Vollkaskoversicherung gibt es insgesamt 25 Typklassen, die von 10 bis 34 reichen. Hier fließen die Teilkaskoschäden sowie die Schäden am eigenen Auto nach selbstverschuldeten Unfällen ein.

In der Teilkaskoversicherung gibt es 24 Typklassen, die von 10 bis 33 reichen.

Große Sprünge über mehrere Klassen bleiben dabei die Ausnahme. Schlechte Nachrichten gibt es für Besitzer eines Ford Focus 1.0/74 kW (Typ DEH, seit 2018) sowie eines Audi Q5 50 TDI Quattro (Typ FY, seit 2017), die gleich drei Typklassen schlechter eingestuft werden.

Modelle mit höheren Einstufungen als im Vorjahr

Erfreuliches hält die neue Statistik hingegen für Besitzer eines Suzuki Ignis Allrad (Typ MF, seit 2016) parat: Sie werden gleich drei Typklassen besser eingestuft.

Modelle mit niedrigeren Einstufungen als im Vorjahr

Anders als in der Haftpflichtversicherung, wo die Leistungen für geschädigte Unfallgegner maßgeblich sind, geht es in der Kaskoversicherung vor allem um den Wert des versicherten Autos. Entsprechend fließen hier auch Diebstähle des eigenen Fahrzeugs, Glasschäden oder Schäden durch Naturereignisse ein. So verwundert es nicht, dass hier vor allem teure Oberklasse-Modelle und SUV eine hohe Typklasse vorweisen.

Teurer in der Vollkaskoversicherung wird es im kommenden Jahr potenziell für Fahrer eines Honda Jazz 1.5 Hybrid – dieses Modell wurde gleich um vier Typklassen hochgestuft. Der Mercedes-Benz A 250 E STH verschlechterte sich um drei Klassen. Verbessert haben sich hingegen der Tesla Model Y Allrad (vier Typklassen) sowie der Dacia Jogger 1.0 (3 Typklassen).

In der Teilkaskoversicherung könnte es hingegen für Fahrer eines Toyota Prius Hybrid 1.5 teurer werden. Das Modell verschlechterte sich um vier Typklassen. Positiv entwickelte sich die Typklasse hingegen für Besitzer eines Polestar 2 sowie des bereits oben genannten Allrad-Teslas.

Wer die neueTypklasse für sein Auto herausfinden möchte, kann dies über die Service-Seite des GDV tun.