Adventskalender-Türchen 8

Steile These 2024: „AfW, BVK und Votum fusionieren für eine stärkere Vermittlerstimme“

Gewagt? Absurd? Oder doch gar nicht so unwahrscheinlich? procontra stellt einige steile Thesen für 2024 auf und beleuchtet ihre Wahrscheinlichkeit. Heute im Türchen: Wie realistisch ist ein Zusammenschluss der Verbände?

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05:12 Uhr | 08. Dezember | 2023
Steile These 2024: „AfW, BVK und Votum fusionieren für eine stärkere Vermittlerstimme“

Hintergrund: 
In der Wahrnehmung in Politik und Presse ist es nachteilig, wenn sich Verbände für Partikularinteressen zum Beispiel für die AO oder den Bankenvertrieb auf Kosten anderer Vertriebswege profilieren.

Je mehr Mitglieder eine Interessenvertretung hat, desto stärker ist ihre Relevanz und Wahrnehmung gegen-über der Politik. Während viele Branchen eine starke einheitliche Lobby haben, herrscht im Bereich der Finanzdienstleistungen jedoch eine historisch gewachsene Kleinstaaterei. Als wichtige Stimmen, jeweils mit eigener Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel, gelten vor allem der BVK (wahrgenommen meist als Vertreter der gebundenen Vertreter), der AfW (unabhängige Makler) und Votum (größere Vertriebe).

Eine Fusion würde zu einer geeinten Stimme mit mehr Durchsetzungskraft führen. Nein, meint Martin Klein vom Votum-Verband, eine Fusion sei nicht sinvoll, dafür so viel Kooperation wie möglich. „Die Verbände haben so die Möglichkeit, in ihrer jeweiligen Stammmitgliedschaft die Stärken auszuspielen und damit alle Marktmeinungen in die Diskussion einzubringen.“

Wenn bei maßgeblichen Themen der Politik gegenüber eine einheitliche Positionierung, und diese vielstimmig, vertreten wird, erhöhe das die Chancen, Gehör zu finden.

Prognose: 
Um es plakativ zu sagen: Eher friert die Hölle zu! Allenfalls sehr langfristig mit einer neuen Generation von Führungspersonal mag die Fusion der Top-Vermittlerverbände möglich erscheinen, derzeit ist sie unrealistisch.
Wahrscheinlichkeit der These: <5 Prozent