Zahl der Auslandsrenten geht zurück

In diesen Ländern wohnen deutsche Rentner am liebsten

Schweizer Berge oder spanische Siesta? Auch 2022 landeten wieder etliche Rentenzahlungen auf ausländischen Konten. Doch das Interesse am Alterswohnsitz unter Palmen hat abgenommen.

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14:08 Uhr | 30. August | 2023
Mensch hält Weltkarte in der Hand

Alterswohnsitz unter Palmen? Nach einem kräftigen Anstieg ging die Zahl der Altersrenten nun zurück.

| Quelle: seb_ra

Palmen, Meer und Sonne satt. Den Lebensabend im Ausland verbringen – 2022 haben sich damit wieder etliche Rentner einen Traum erfüllt. Wie aus dem aktuellen Rentenatlas der Deutschen Rentenversicherung hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr etwa 1,71 Millionen Renten ins Ausland gezahlt, dies entspricht einem Anteil von rund 6,6 Prozent aller Rentenzahlungen. Mehr als 86 Prozent der Auslandsrenten flossen dabei an ausländische Staatsangehörige, die Rentenansprüche aus Deutschland durch Beitragszahlungen erworben hatten.

Der Trend kehrt sich um

Der geringere Anteil der Auslandsrenten (14 Prozent) wurde hingegen an deutsche Rentner überwiesen, die den Alterswohnsitz ins Ausland verlegten. Bei Betrachtung der aktuellen Rentenstatistik fällt auf: Das Interesse, den „letzten Lebensabschnitt“ in fremden Gefilden zu verbringen, geht zurück. Zuletzt war die Zahl der deutschen Rentenempfänger im Ausland gestiegen – von 246.446 Auslandsrenten im Jahr 2019 auf 248.000 im Jahr 2020. 2018 hatte deren Zahl noch bei 240.000 gelegen. 2022 kehrte sich der Trend schließlich um und die Rentenzahlungen reduzierten sich auf 230.868.

Der schlichte Grund für den Umzug ins Ausland aus Sicht der Deutschen Rentenversicherung: Viele Deutsche hätten den Wunsch, ihren Ruhestand in sonnigen Gefilden zu verbringen. Von den ausländischen Rentenbeziehern würde es hingegen viele im Alter wieder zurück in ihre Heimat ziehen.

Doch wo schlagen die Bundesbürger am liebsten ihre Zelte auf? Die erste Wahl, wenn es um das Verlegen der Altersresidenz geht, ist das Nachbarland Österreich: Hier erhielten 2022 insgesamt 27.630 Bundesbürger eine deutsche Rente. Direkt danach kommt die Schweiz mit 26.028 Rentenzahlungen. Ebenfalls hoch im Kurs stehen Spanien (22.094) und die USA (21.051).

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Mögliche Währungsschwankungen beachten

Die Überweisung der Rente auf ein nicht-deutsches Bankkonto ist grundsätzlich problemlos möglich. Allerdings sollte dabei beachtet werden, dass sich bei Überweisungen in Fremdwährungen Währungsschwankungen negativ auf die Rentenhöhe auswirken können. Aufpassen müssen auch Bezieher einer Erwerbsminderungsrente, sofern diese nicht nur aus medizinischen Gründen bewilligt wurde, sondern weil der Arbeitsmarkt aufgrund vorliegender Einschränkungen verschlossen ist. In diesen Fällen kann es sein, dass der Versicherte im Ausland nur noch eine Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung erhält.