Bei diesen 10 Lebensversicherern ist die Abschlusskostenquote am höchsten
Kaum eine Bilanz-Kennzahl genießt eine so große Aufmerksamkeit wie die Abschlusskostenquote. Immer wieder wird über einen Kostendeckel in der Lebensversicherung diskutiert. Sogar ein Provisionsverbot stand im Rahmen der Europäischen Kleinanlegerstrategie zur Debatte und ist immer noch nicht gänzlich vom Tisch. Kurzum: Die Vergütungen für Vermittler, die diese für ihre Beratung zum Thema Lebensversicherung erhalten, sind zu einem Politikum geworden.
Die hier in der Kritik stehenden Lebensversicherer können nun allerdings erneut auf eine sinkende Abschlusskostenquote verweisen. Diese ging marktweit von 4,41 auf 4,27 Prozent zurück, wie ein Blick in den aktuellen LV-Check von procontra offenbart. Das ist der niedrigste Wert in der Geschichte des LV-Checks, dessen Daten bis ins Jahr 2009 zurückreichen.
Dabei zahlten die Versicherer 2024 insgesamt 7,6 Milliarden Euro für Provisionen sowie weitere mit dem Versicherungsabschluss in Verbindung stehende Posten. 2023 waren es „nur“ 7,43 Milliarden Euro gewesen. Gleichzeitig kletterte jedoch die Beitragssumme des Neuzugangs – also der Gesamtbetrag aller vertraglich vereinbarten Beiträge – von 168,4 auf 178,3 Milliarden Euro. Da die Abschlusskostenquote das Verhältnis besagter Beitragssumme zu den Abschlussaufwendungen darstellt, sank sie folglich im vergangenen Jahr.
Große Unterschiede zwischen einzelnen Anbietern
Marktweit sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Versicherern enorm. Während der günstigste Versicherer – der auf Nettopolicen spezialisierte Anbieter myLife – auf eine Quote von 0,2 Prozent, weist die Credit Life eine Abschlusskostenquote von 34,03 Prozent auf. Eine Quote, die der Versicherer mit seinem außergewöhnlichen Geschäftsmodell erklärte. „Das Produktmodell der Credit Life AG kann eher mit einem Schaden-/Unfallversicherer als mit einem klassischen Lebensversicherer mit Schwerpunkt in Altersvorsorgeprodukten verglichen werden“, ließ der Versicherer damals auf Anfrage wissen.
Zahlreiche Anbieter schafften es, ihre Abschlusskostenquote im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu senken. Als Beispiele sind hier der HDI (von 5,55 auf 5,03 Prozent), die VPV (von 5,42 auf 4,63 Prozent) oder die Württembergische (von 4,48 auf 4,1 Prozent) zu nennen. In der Gruppe der Versicherer, die marktweit die höchsten Abschlusskostenquoten aufweisen, gelang dies jedoch nur den wenigsten. Nur zwei der hier vertretenen 10 Unternehmen konnten die Quote 2024 senken – bei den übrigen acht Versicherern stieg sie indes deutlich.
Wer in diesem Jahr zu den Lebensversicherern mit der höchsten Abschlusskostenquote gehört, können sie in der unten stehenden Bilderstrecke nachlesen.
LV-Check: Die höchsten Abschlusskostenquoten 2024
