PKV-Beitragserhöhung: So teuer wird es 2026 für Privatversicherte
Gut 60 Prozent der PKV-Versicherten werden ab Januar für ihren Gesundheitsschutz tiefer in die Tasche greifen müssen. Die Beiträge werden dann um durchschnittlich 13 Prozent angehoben. Das gab der PKV-Spitzenverband jetzt bekannt. Noch nicht erfasst sind in diesen Zahlen Versicherte, deren Unternehmen die Beiträge später unterjährig anpassen. Zum 1. Januar 2025 war die Erhöhung mit durchschnittlich 18 Prozent sogar noch drastischer ausgefallen.
Auch die Beiträge in der Privaten Pflegepflichtversicherung (PPV) steigen zum 1. Januar 2026 deutlich – für Personen mit Beihilfeanspruch um durchschnittlich 6 Prozent, für alle anderen um 16 Prozent. Sie werden damit im nächsten Jahr bei durchschnittlich 56,50 Euro für Beihilfeberechtigte bzw. 122,64 Euro für Angestellte und Selbstständige liegen.
Warum die Beiträge steigen
Die Beitragserhöhungen in der PKV sind auf die stark steigenden medizinischen Leistungsausgaben zurückzuführen, teilt der Verband mit. Ein großer Kostentreiber ist demnach vor allem der Krankenhausbereich. Für allgemeine Krankenhausleistungen musste die PKV 2024 über 10 Prozent mehr zahlen als im Vorjahr. Bei ambulanten Arztbehandlungen gab es einen Kostenanstieg über 8 Prozent. Zudem stiegen die Pflegekosten für Privatversicherte im Jahr 2024 um 17, 57 Prozent auf 27 Milliarden Euro deutlich.
Wichtig zu wissen: Eine Beitragsanpassung in der privaten Krankenversicherung darf immer nur dann erfolgen, wenn die Versicherungsleistungen in einem Tarif nachweislich um einen bestimmten Prozentsatz höher liegen als ursprünglich kalkuliert. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Abweichung von 10 Prozent. Es ist aber auch möglich, einen niedrigeren Schwellenwert vertraglich zu vereinbaren. Ob eine entsprechende Abweichung vorliegt, kontrolliert ein unabhängiger Treuhänder. Für die PPV gilt ein ähnlicher Mechanismus.
PKV im Vergleich günstiger als GKV
Laut PKV-Verband ist die private Krankenversicherung trotz der bevorstehenden Beitragssteigerungen immer noch günstiger als die gesetzliche Krankenversicherung (GKV). Seinen Berechnungen zufolge wird der PKV-Durchschnittsbeitrag im Jahr 2026 bei rund 617 Euro pro Monat liegen. Demgegenüber zahlten Beschäftigte mit Durchschnittseinkommen in der GKV ab 2026 voraussichtlich knapp 770 Euro pro Monat. Bei Personen mit einem Einkommen an der Beitragsbemessungsgrenze seien es sogar knapp 1.030 Euro. Auch die Beiträge in der Pflegeversicherung seien für Privatversicherte in aller Regel niedriger.
Long Story short
Beitragserhöhung in der PKV: 60 Prozent der PKV-Versicherten müssen ab Januar 2026 mit einer Beitragserhöhung von durchschnittlich 13 Prozent rechnen.
Teurer wird auch die Pflegeversicherung: Die private Pflegepflichtversicherung steigt zum 1. Januar 2026 um 6 bis 16 Prozent.
Kostensteigerung durch medizinische Ausgaben: Die gestiegenen Krankenhaus- und Pflegekosten sowie höhere Ausgaben für ambulante Behandlungen sind Hauptursachen für die Beitragserhöhungen in der PKV.