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Steile These 2024: „Boomjahr für Anleihen“

Gewagt? Absurd? Oder doch gar nicht so unwahrscheinlich? procontra stellt steile Thesen für 2024 auf und beleuchtet ihre Wahrscheinlichkeit. Heute: Festverzinsliche Wertpapiere werden wieder zum Verkaufsschlager.

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05:12 Uhr | 21. Dezember | 2023
Steile These 2024: „Boomjahr für Anleihen“

Hintergrund: 
Die Wechselwirkung von Zinsniveau und den Preisen von Anleihen sind häufig konträr. Da weitere Zinssteigerungen derzeit unwahrscheinlich sind, könnten viele Anleger zuschlagen.

Lange Zeit herrschte Flaute für Anleihenanleger. Da Unternehmenskredite während der Niedrigzinsphase sehr günstig waren, war das Renditepotenzial von Anleihen gering. Das hat sich mittlerweile geändert.

Die Notenbanken werden 2024 in den Zinssenkungsmodus wechseln, zeigt sich Stephan Hirschbrich, Leiter Rates im Portfoliomanagement Renten bei Union Investment, überzeugt – allerdings sei dieser Schritt größtenteils bereits eingepreist. „Der Ertrag für den Anleger wird weniger aus Kursgewinnen kommen, sondern vor allem aus den attraktiven Kupons“, so Hirschbrich.

Eine wenig Gegenwind kommt durch die hohe Verschuldung vieler Staaten, wodurch das Angebot an Staatsanleihen am Markt steigt – schließlich treten auch die Notenbanken nicht mehr als Käufer auf.

Insgesamt sei zwar für 2024 kein Boomjahr, aber ein sehr auskömmliches Rentenjahr zu erwarten, meint Hirschbrich. Interessant für ihn sind dabei in erster Linie Unternehmensanleihen mit guter bis sehr guter Bonität sowie US-Staatsanleihen – diese haben ein besseres Risiko-Rendite-Profil als europäische Titel.

Prognose: 
Mit Anleihen können Investoren wieder Rendite machen – das wird sich aller Voraussicht nach auch mittelfristig nicht ändern, auch wenn der Begriff des Booms zu hoch gegriffen sein dürfte.
Wahrscheinlichkeit der These: 70 Prozent