Active Ownership

Die Macht der Privatanleger wächst

Anleger können das Thema Nachhaltigkeit deutlich vorantreiben. Warum Active Ownership für Unternehmen und Investoren gleichermaßen gewinnbringend sein kann, kommentiert Andreas von Angerer, Head of Impact bei Inyova Impact Investing.

09:02 Uhr | 21. Februar | 2023
andreas von angerer

Anleger können mächtige Treiber für Nachhaltigkeit sein, sagt Andreas von Angerer, Head of Impact bei Inyova Impact Investing.

| Quelle: inyova

In allen Lebensbereichen wächst die Nachfrage nach mehr Nachhaltigkeit. Auch bei Anlegern steigt der Bedarf an verantwortungsbewussten Investments. Fehlende Standards und ein Dschungel an Begriffen (ESG, Impact, SRI, SDGs) machen dabei die Beratung in der Praxis nicht einfacher. Dazu hat auch nicht die Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen seit vergangenem August geführt.

Wer sich nicht auf undurchsichtige Bewertungen verlassen will, wird mittlerweile selbst aktiv und bewegt die Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit – und zwar durch aktive Beteiligung in Form von Active Ownership. Denn nicht nur institutionelle Investoren, auch private Anleger haben ein Mitspracherecht, wenn es um die Unternehmensstrategie geht. Sie könnten ihren Einfluss mittels ihrer Stimmrechte geltend machen – eine Möglichkeit, die den meisten allerdings nicht bewusst ist. Sie geben ihre Stimmen an Fondsmanager ab und wissen zum Teil gar nicht, in welche Unternehmen sie gerade investiert sind. Dennoch wächst der Gestaltungswille und wer seine Stimmgewalt bündelt, kann Erstaunliches bewirken.

Die Macht der Anleger

Dem Investmentfonds Engine No.1 ist es beispielsweise 2021 gelungen, Nachhaltigkeitsexperten in das Board von Exxon Mobil wählen zu lassen, die nun die Ausrichtung des Unternehmens mitbestimmen können. Die Sisters of the Holy Names of Jesus and Mary, eine religiöse Frauenkongregation, erreichten eine Mehrheit für ihre Resolution, in der sie den Waffenhersteller Sturm Ruger dazu bewegten, transparenter über die Gefahren von Waffen zu kommunizieren.

Zahlreiche weitere Beispiele zeigen, dass Anleger mächtige Treiber der Nachhaltigkeit sein können – und dass Active Ownership funktioniert, im besten Fall als Win-Win-Situation für beide Seiten. Denn es hilft auch den Unternehmen, sich besser für die Zukunft aufzustellen.