Immobilieninvestments ziehen wieder an – BaFin erleichtert Kreditvergabe
Die Lage am deutschen Wohnimmobilienmarkt hat sich – anders als am Markt für Gewerbeimmobilien – weiter stabilisiert. Im ersten Quartal 2025 stieg das bundesweite Transaktionsvolumen gegenüber dem Vorquartal um 12,1 Prozent auf 70,2 Milliarden Euro. Damit setzt sich der Aufwärtstrend fort, der bereits seit Mitte 2024 zu beobachten ist, resümiert der Immobilienverband Deutschland IVD in seiner aktuellen Marktanalyse.
Positives Marktumfeld
„Die Investitionsbereitschaft wächst – das zeigt der bundesweite Aufwärtstrend, der in allen Bundesländern mehr oder weniger stark erkennbar ist“, sagt IVD-Präsident Dirk Wohltorf. „Begünstigt wird dieser Trend durch ein positives Marktumfeld: Die Baufinanzierungszinsen haben sich eingependelt, die Preise entwickeln sich stabil oder lediglich leicht steigend. Nach der starken Verunsicherung durch das so genannte Heizungsgesetz und dem damit einhergehenden Einbruch der Kaufbereitschaft, kehrt das Vertrauen an den Immobilienmärkten sukzessive zurück.“
Berlin und Sachsen mit stärkstem Wachstum
Im Vergleich zum ersten Quartal 2024 stiegen die Immobilientransaktionen laut IVD besonders stark in Berlin (56,1 Prozent), Sachsen (44,1 Prozent) und Hessen (41,1 Prozent). Den geringsten Zuwachs verzeichnet Rheinland-Pfalz mit einem Plus von 2,5 Prozent. Mit einem Anteil von 19,5 Prozent am gesamtdeutschen Transaktionsvolumen führt Nordrhein-Westfalen weiterhin das Ranking der Bundesländer an, dicht gefolgt von Bayern (19,2 Prozent) und Baden-Württemberg (14,0 Prozent).
BaFin senkt Systemrisikopuffer
Vor dem Hintergrund dieser positiven Entwicklung hat sich die Finanzaufsicht BaFin dazu entschlossen, ihre Vorgaben für private Baufinanzierungen zu lockern. Konkret bedeutet das, dass Banken für Wohnimmobilienkredite über die normalen Anforderungen hinaus seit dem 1. Mai nur noch einen Kapitalpuffer von einem Prozent – statt wie bisher von zwei Prozent – bilden müssen. Hypothekendarlehen könnten sich dadurch verbilligen, glauben Experten.
In einer Stellungnahme der BaFin heißt es dazu: „Das derzeit im Bankensystem gebundene Kapital wird sich durch die Absenkung des Systemrisikopuffers von 2 auf 1 Prozent um etwa 2 bis 2,5 Milliarden Euro verringern. Das entspricht rund 0,4 Prozent des Kernkapitals im Bankensektor.“
Den sogenannten antizyklischen Kapitalpuffer, einen Extra-Puffer zur Abfederung von Risiken am Wohnimmobilienmarkt, belässt die BaFin indes unverändert bei 0,75 Prozent. Zu hoch sei noch die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung und die besonderen Risiken für die exportabhängige deutsche Wirtschaft.