Welche Konsequenzen Makler aus der Cogitanda-Pleite ziehen
Die Bedrohung durch Cyberattacken hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. In den Unternehmen wird die wachsende Gefahr registriert und ernst genommen – laut der Studie „Wirtschaftsschutz 2024“ des Digitalverbands Bitkom erklärten rund zwei Drittel der befragten Unternehmen, dass Cyberangriffe ihre geschäftliche Existenz bedrohen.
Die Bedeutung von Cyberversicherungen wächst entsprechend – auch für den Versicherungsmakler. Knapp zwei Fünftel (39 Prozent) aller Makler vermittelt gewerbliche Cyberversicherungen. Ein weiteres Drittel (32 Prozent) zeigt sich dem Thema gegenüber zudem aufgeschlossen. Das geht aus der aktuellen Studie „Cyber-Monitor im Maklermarkt 2025“ der Alsterspree-Tochter MRTK hervor, die „procontra“ exklusiv vorliegt. Über 270 Makler wurden hierfür kontaktiert, mit 200 von diesen wurden im Anschluss vertiefende Interviews geführt. Die Studie zeigt zudem, dass 60 Prozent der Cyber-Interessierten künftig ins gewerbliche Cybergeschäft einsteigen wollen. Als häufigste Gründe, hier noch nicht tätig zu sein, nannten die befragten Makler die fehlende Nachfrage ihrer Kunden bzw. eine starke Ausrichtung auf das Privatkundengeschäft.
Hier geht es zur Studie!
Hiscox und Markel dominieren
Bei den bevorzugten Produktpartnern dominieren – wie bereits im Vorjahr – Hiscox und Markel. Die Hälfte (50 Prozent) der befragten Makler gab an, regelmäßig Cyberversicherungen der Hiscox zu vermitteln. Auf den weiteren Plätzen folgen Markel (44 Prozent) sowie der HDI und Allianz (jeweils 25 Prozent). Der Assekuradeur Cogitanda, der im vergangenen Jahr auf Platz drei rangierte, hat indes deutlich an Bedeutung verloren. Einer der Gründe hierfür dürfte die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Unternehmens, die im November vergangenen Jahres in einen Insolvenzantrag resultierten. Erst im März 2025 hatte sich mit der Deutschen Gesellschaft für Cybersicherheit, einem Flensburger IT-Sicherheits-Spezialisten, ein Käufer für das in Schieflage geratene Kölner Unternehmen gefunden.
Auswirkungen der Cogitanda-Insolvenz spürten auch die von MRTK im „Cyber-Monitor“ befragten Makler. Rund ein Viertel gab an, von der Insolvenz des Kölner Assekuradeurs betroffen gewesen zu sein – jeweils fünf Prozent sprachen von starken bzw. sehr starken Auswirkungen.
Cogitanda-Konsequenz: Finanzielle Stabilität gewinnt an Bedeutung
Gefragt wurden die Makler auch nach, ob sie aus der Pleite von Cogitanda Konsequenzen im Bezug auf die Auswahl von Assekuradeuren ziehen. 39 Prozent der Befragten gaben an, künftig stärker auf die finanzielle Stabilität des Assekuradeurs achten zu wollen. Das gleiche gilt – als Reaktion auf die Insolvenz des Berliner Versicherers Element – auch bei der Auswahl von Versicherungen.
Ein hohes Renommee (7 Prozent) bzw. eine bestimmte Unternehmensgröße (6 Prozent) sind indes nur für wenige Makler wichtige Kritierien für die Zusammenarbeit mit einem Assekuradeur. Auch Ratings bzw. Empfehlungen seitens eines Maklerpools bzw. Maklerverbunds (2 Prozent) gelten als vernachlässigbar. 36 Prozent der befragten Makler gab zudem an, dass die Cogitanda-Pleite ihr Auswahlverhalten für Assekuradeure nicht beeinflusse.
Weitgehend einig sind sich die befragten Makler indes, dass der Markt für gewerbliche Cyberversicherungen in Zukunft weiter wachsen wird. 85 Prozent der Makler und damit mehr als im Vorjahr (83 Prozent) glauben an weiteres Wachstum. Genährt werden dürfte diese Erwartungen aus eigenen Erfahrungen. Ein knappes Drittel berichtete, in den vergangenen zwei Jahren mehr Anfragen zur Cyberversicherung erhalten zu haben. Gründe hierfür dürften in einer höheren Sensibilisierung der Kunden, einer Zunahme von Cyber-Schäden sowie entsprechenden Medienberichten liegen. Nur sieben Prozent gaben indes an, dass die Zahl der Anfragen zurückgegangen sei.
Der aktuelle Cyber-Monitor von MRTK kann hier bestellt werden.
Information aus Transparenzgründen: Der MRTK Cyber-Monitor 2025 wird von der Alsterspree Research GmbH herausgebracht, einem Schwesterunternehmen der Alsterspree Verlag GmbH, zu der procontra gehört.