Diese Themen will der Verbraucherschutz nach der Bundestagswahl durchsetzen

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Extrarente einführen

Beinahe schon ein Klassiker: Die Forderung nach der Einführung eines staatlich organisierten, einfachen, kostengünstigen und rentierlichen Standardprodukts für die private Altersvorsorge. Die Verbraucherschützer halten die bestehenden Möglichkeiten zur privaten Altersvorsorge für zu teuer (Provisionen und Verwaltungskosten) und für zu wenig ertragreich. Vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftskrise würde eine gute private Vorsorge mit den begrenzten finanziellen Mitteln der Bürger immer wichtiger. Kosten sparen soll die Extrarente, indem sie direkt über den Arbeitgeber, also ohne Abschlusskosten, den Arbeitnehmern angeboten wird. Sie soll mit „sanftem Zwang“ (opt-out) erfolgen und das Kapital überwiegend in Aktien angelegt werden. Bild: Pixabay/Skitterphoto
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Soziale Pflegeversicherung stärken

Der vzbv empfindet die steigenden Eigenanteile in der Pflege als zu hoch und die Vertragsgestaltung vieler Heime als zu komplex. Deshalb fordert er eine jährlich automatische Anpassung der Leistungen der Sozialen Pflegeversicherung, orientiert an der Inflationsrate und den Personalkosten. Die Soziale Pflegeversicherung müsse zusätzlich zukünftig mit Steuermitteln unterstützt werden, um Beitragssteigerungen zu begrenzen. Damit Verbraucher ihre Rechte zukünftig auch selbst besser wahrnehmen können, müssen unabhängige Pflegerechtsberatungsangebote geschaffen und gefördert werden. Bild: Adobe Stock/godfather
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Mehr Transparenz bei Krankenkassen

Die gesetzlichen Krankenkassen unterscheiden sich in ihren Leistungs-, Beratungs- und Serviceangeboten. Gerade für Verbraucher mit chronischen Krankheiten oder speziellen Bedürfnissen sei es daher sinnvoll, eine passende Kasse auszusuchen, sagen die Verbraucherschützer. Zurzeit sei dies aber kaum möglich, da kaum zu überblicken sei, welche besonderen Leistungen und Services die verschiedenen Kassen anbieten. Der vzbv fordert, dass die Krankenkassen zu mehr Transparenz verpflichtet werden. Sie müssen vergleichbare und verpflichtend vorgegebene Informationen über die jeweiligen Service-, Beratungs- und Leistungsangebote sowie Zahlen zum Genehmigungsverhalten veröffentlichen. Krankenkassen sollten um die beste Qualität konkurrieren und nicht allein um den niedrigsten Preis. Bild: Pixabay/voltamax
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Verantwortliche Kreditvergabe

Der vzbv sieht die aktuelle Vergabepraxis von Darlehen kritisch: „Kredite werden in Bankfilialen, an der Ladenkasse und auf digitalen Plattformen aktiv verkauft. Dabei steht in aller Regel nicht die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Verbrauchern im Mittelpunkt, sondern das Provisionsinteresse des Vertriebs. Für Verbraucher besteht die Gefahr, dass sie sich mit diesen Krediten übernehmen und im schlimmsten Fall überschulden.“ Gefordert werden deshalb strenge verbraucherfreundliche Verhaltenspflichten für alle „Verkäufer von Krediten“. Die Kreditvergabe müsse unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit sowie der individuellen Lebensumstände der Verbraucher erfolgen. Die Einhaltung dieser Pflichten durch die Finanzinstitute müsse zudem von der Bafin streng beaufsichtigt werden. Bild: Adobe Stock/Henry Schmitt
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Nachhaltige Geldanlage

Das Bewusstsein der Verbraucher um eine nachhaltige Geldanlage wächst. Immer mehr Menschen wollten sichergehen, dass ihre Investition tatsächlich in der Realwirtschaft ankäme und dort nachhaltig wirke, heißt es in den Leitlinien. Der vzbv fordert deshalb, dass bei Geldanlagen, die als nachhaltig beworben werden, nach wissenschaftlichen Maßstäben erläutert werden muss, in welcher Weise sie nachhaltig auf die Realwirtschaft wirken. Genauere Angaben dazu werden an dieser Stelle jedoch nicht gemacht. Bild: Pixabay/Mohamed Hassan
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Digitaler Vertrieb von Finanzdienstleistungen

Die Verbraucherschützer verweisen auf den zunehmenden digitalen Vertrieb von Versicherungen und Finanzprodukten, zum Beispiel über Vergleichsportale oder Robo-Advisors. Dabei würden allerdings Provisionsinteressen und intransparente Vergleichsmaßstäbe dazu führen, dass Verbraucher nicht immer das für sie passendste Produkt vermittelt bekommen, lautet der Vorwurf. Das liege daran, dass die Algorithmen im Hintergrund der digitalen Berater keinerlei Aufsicht unterlägen. An dieser Stelle bringt der vzbv seine altbekannte Forderung nach einem Provisionsverbot an, wenn auch nur für den digitalen Vertrieb, um Interessenkonflikte zu vermeiden. Auch Affiliate-Marketing solle verboten werden. Für die Algorithmen wird zudem eine effektive behördliche Aufsicht gefordert. Bild: Pixabay/TheDigitalArtist