MARKEL EUROPE

Längst mehr als KMU-Spezialist – Markel auf Wachstumskurs

Markel hat sich längst vom KMU-Spezialisten zum europäischen Player entwickelt – mit Fokus auf D&O, Cyber und Haftpflicht. CEO Frederik Wulff erklärt im Interview, wie Makler von kurzen Innovationszyklen und neuen Wachstumsfeldern profitieren.

12:10 Uhr | 08. Oktober | 2025
Frederik Wulff, CEO Markel Europe

Europaweite Stärke, lokale Expertise: So gestaltet Markel die Zukunft in Europa

| Quelle: Markel

In der breiten Öffentlichkeit mag der Name Markel wenig bekannt sein. Bei Versicherungsmaklern, die sich auf gewerbliche Risiken fokussieren, genießt der Spezialversicherer allerdings seit vielen Jahren einen hervorragenden Ruf. Davon zeugen beispielsweise die Top-Platzierungen bei den „Maklers Lieblinge“-Umfragen, bei denen sich Markel regelmäßig gegen traditionsreiche Branchenriesen wie Allianz und HDI durchsetzt. Insbesondere in den Kategorien D&O-Versicherung, Cyberschutz und Vermögensschaden-Haftpflicht bringen die freien Makler dem Spezialversicherer großes Vertrauen entgegen.

Eine eindrucksvolle Erfolgsstory, wenn man bedenkt, dass der Markteintritt in Deutschland erst 2012 erfolgte – allerdings unterfüttert mit geballter Expertise in Sachen gewerbliche Risiken. Denn die Muttergesellschaft wurde schon 1930 in den USA gegründet und hat sich seither zu einem der weltweit führenden Anbieter für maßgeschneiderte Gewerbe- und Industrieversicherungen emporgearbeitet. Der Produktschwerpunkt liegt auf Lösungen für Haftpflicht, D&O und Cyber, aber auch Transaktionsversicherungen (Warranty & Indemnity) gehören zum Portfolio.

Das EU-Geschäft wird von München aus gesteuert, wo Frederik Wulff als CEO die operativen und strategischen Weichenstellungen verantwortet. Dazu gehört aktuell das Strategieprojekt „Next Dimension Europe“, mit dem der Versicherungskonzern seine Stärken weiter ausbauen und neben der angestammten Kernzielgruppe der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und der Freiberufler vermehrt auch Industrie- und komplexe Spezialrisiken adressieren will. Eine zentrale Rolle spielen dabei avancierte digitale Tools ebenso wie internationale Netzwerke.

Im exklusiven Interview mit procontra gibt der CEO Markel Europe auf den folgenden Seiten Einblicke in die Wachstumsstrategie, erklärt die Gründe für die nachhaltige Beliebtheit seines Unternehmens (nicht nur) bei freien Gewerbemaklern und verrät das „Geheimnis“ hinter kurzen Innovationszyklen in der Produktentwicklung.

»Europaweite Stärke, lokale Expertise: So gestaltet Markel die Zukunft in Europa«

Im Gespräch mit procontra erläutert Frederik Wulff, CEO Markel Europe, wie der Versicherer seine Position in Europa kontinuierlich ausgebaut hat.

procontra:

Herr Wulff, Sie führen die europäische Einheit von Markel. Wenn Sie auf die Entwicklung der vergangenen Jahre blicken – welche Fortschritte sehen Sie?

intervieweeImg

Frederik Wulff:

Wir haben in Europa in den letzten Jahren eine sehr starke Basis geschaffen. Besonders in Deutschland konnten wir uns fest im Markt der KMU-Versicherungen etablieren. Heute vertrauen uns Zehntausende Unternehmen, vor allem aus den Bereichen IT, Medien, Beratung oder aus den verkammerten Berufen. Diese Kundengruppen waren für unser Wachstum prägend. Darauf bauen wir nun auf, um weitere Segmente und Länder erfolgreich zu entwickeln.

procontra:

Was macht Markel in Ihren Augen zum Spezialisten – insbesondere für Dienstleister?

intervieweeImg

Wulff:

Entscheidend sind zwei Faktoren: unsere fachliche Tiefe und die Verlässlichkeit in der Schadenbearbeitung. Das spüren Makler und Kunden gleichermaßen. Wir haben früh auf Themen wie D&O gesetzt und bieten heute ein breites Portfolio – von Berufshaftpflicht- über Betriebshaftpflicht- bis hin zu Transaktions- oder Prospekthaftungsdeckungen. Auch im Bereich Cyber gehören wir seit Jahren zu den führenden Anbietern in Europa.

procontra:

Gerade Cyberrisiken sind ein dynamisches Feld. Wie positioniert sich Markel in diesem Segment?

intervieweeImg

Wulff:

Wir sehen, dass Unternehmen immer größere Teile ihrer Prozesse digitalisieren. Daraus entstehen neue Angriffsflächen. Um langfristig relevant zu bleiben, investieren wir kontinuierlich in Know-how, Systeme und Produkte, die unseren Kunden helfen Cyberrisiken zu minimieren. Das ist für uns der einzige Weg, um Maklern und Kunden echten Mehrwert zu bieten – gerade in einem Markt, in dem viele Wettbewerber nur punktuell aktiv sind.

procontra:

Auch die Nachfrage nach höheren Versicherungssummen wächst. Wie reagiert Markel darauf?

intervieweeImg

Wulff:

Als finanzstarker und umsichtiger Versicherer sind wir stets darauf bedacht, unsere angebotenen Kapazitäten sehr gezielt auszurichten. Dabei ist für uns nicht die absolute Höhe entscheidend, sondern die Frage, was der Kunde benötigt. In der D&O-Versicherung prüfen wir derzeit für ausgewählte Risiken Summen von bis zu 25 Millionen Euro. Auch im Cyberbereich haben wir unser Angebot ausgeweitet – dort sind mittlerweile Deckungen bis 10 Millionen möglich. Und in der industriellen Haftpflicht, insbesondere bei Produkt- und Umwelthaftpflicht, stellen wir ebenfalls Limits von bis zu 25 Millionen Euro bereit.

procontra:

KMU bleiben ein Schwerpunkt – wie entwickeln Sie dort Ihre Produkte weiter?

intervieweeImg

Wulff:

Neben der stetigen Weiterentwicklung unserer erfolgreichen Produktpaletten in der Berufs- und Vermögensschaden-Haftpflicht, D&O und Cyber werden wir gerade unser Angebot in der Betriebshaftpflicht deutlich verbreitern, um Maklern noch mehr Optionen für ihre Kunden zu geben. Gleichzeitig setzen wir stark auf digitale Prozesse. Mit unserem Maklerportal MarkelNow ermöglichen wir heute schon eine komplett digitale Abwicklung – inklusive Schnittstellen zu Maklersystemen und automatisierten Services.

procontra:

Wie schaffen Sie es, in der Produktentwicklung kurze Innovationszyklen sicherzustellen?

intervieweeImg

Wulff:

Wir leben vom engen Austausch mit dem Markt. Ob Underwriter, Schadenbearbeiter oder Vertrieb – sie alle geben Impulse aus der Praxis. Diese fließen in interdisziplinären Teams zusammen, wo wir Ideen testen, Szenarien simulieren und Lösungen zügig umsetzen. Das sorgt dafür, dass wir Trends frühzeitig erkennen und schnell reagieren können.

procontra:

Wie halten Sie dabei die Balance zwischen Industriegeschäft und Ihren KMU-Wurzeln?

intervieweeImg

Wulff:

Wir können nur erfolgreich sein, wenn wir unsere Kultur bewahren und unsere Mitarbeiter fördern. Markel ist bekannt für seinen „Markel Style“ – eine Arbeitsweise, die Eigenverantwortung, Zusammenhalt und Innovationsfreude vereint. Das macht uns auch als Arbeitgeber attraktiv und trägt dazu bei, dass wir unsere Expertise im KMU-Segment langfristig sichern.

procontra:

In den Niederlanden hat Markel ein Team für Transportrisiken und in Spanien ein Team für Risiken aus erneuerbaren Energien aufgebaut. Wie weit sind Sie mit diesen Bereichen schon vorangekommen?

intervieweeImg

Wulff:

Tatsächlich sind wir in beiden Bereichen schon auf einem guten Weg. Unser Marine-Team in Rotterdam hat umfassende Expertise aufgebaut, die wir schrittweise auch in andere Länder übertragen. Wir hoffen schon im ersten Quartal 2026 auch in Deutschland und Österreich am Markt zu sein. Zusätzlich bringen wir – nach dem Vorbild aus Spanien – eine All-Risk-Lösung für erneuerbare Energien auf den deutschen Markt. Diese umfasst Photovoltaik, Windenergie und Batteriespeicher über alle Projektphasen hinweg. Damit leisten wir nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern schaffen für Makler und Kunden neue Chancen.

procontra:

Herr Wulff, vielen Dank für das Gespräch.

intervieweeImg

Wulff:

Sehr gerne, vielen Dank auch!