GDV-Naturgefahrenbilanz

In den Bergen gibt’s die höchsten Schäden

Die Folgen von Naturereignissen, wie Sturm, Hagel oder Starkregen, sind richtig teuer. Besonders hoch sind sie in Bayern und Hessen, so der GDV in seiner aktuellen Naturgefahrenbilanz.

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10:05 Uhr | 27. Mai | 2024
Bayern führt mit einer Schadensumme von über 2 Milliarden Euro den Vergleich zu anderen Bundesländern an. Dahinter folgt Hessen mit 890 Millionen Euro.

Überschwemmung bei Oestrich-Winkel, Hessen

| Quelle: Daniel_Malinowski

Die Kosten für Sturm, Hagel und andere Naturgefahren betrugen 2023 5,7 Milliarden Euro. Damit sind es 1,7 Milliarden Euro mehr als 2022, so der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV in der regionalen GDV-Naturgefahrenbilanz. Dort werden versicherte Schäden an Häusern und Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben und Kraftfahrzeugen erfasst.

„Grund dafür sind vor allem schwere und teure Hagelschäden an Kraftfahrzeugen, die mit 2 Milliarden Euro zu Buche schlugen“, sagt Jörg Asmussen, GDV-Hauptgeschäftsführer. Die Naturgefahrenbilanz für 2023 fällt um 800 Millionen Euro höher aus, als noch Ende 2023 angenommen. Die stark gestiegenen Ersatzteilpreise und die hohen Werkstattlöhne seien dafür verantwortlich. Der Schadendurchschnitt für Sturm- und Hagelschäden etwa in der Kraftfahrtversicherung kletterte auf 4.100 Euro, der dritthöchste Wert nach 1984 (4.700 Euro) und 2021 (4.300 Euro).

Bayern und Hessen: Hier sind die Schäden besonders teuer

Bayern führt mit einer Schadensumme von über 2 Milliarden Euro den Vergleich zu anderen Bundesländern an. Dahinter folgt Hessen mit 890 Millionen Euro. „Die Alpenregion und die hessischen Mittelgebirge Taunus und Odenwald waren besonders häufig von Hagel betroffen“, sagt Asmussen. Zwar seien große Schäden durch Winter- und Herbststürme 2023 weitgehend ausgeblieben, aber im August verursachten heftige Unwetter versicherte Schäden in Höhe von 1,5 Milliarden Euro.

Die Bundesländer mit den höchsten Schäden

Die Versicherungswirtschaft appelliert beim Schutz vor Wetterextremen nicht nur auf eine verpflichtende Versicherungslösung zu setzen. „Eine Pflichtversicherung als alleiniges Mittel hilft niemandem – weder Hausbesitzern noch Ländern und Kommunen“, sagt Asmussen. Stattdessen müsse auf Prävention gesetzt werden. Klimaangepasstes Planen, Bauen und Sanieren müssen oberste Priorität haben und Prävention solle fester Bestandteil der Landesbauordnungen werden. Anderenfalls müsse mit Milliardenschäden bei künftigen Hochwässern gerechnet werden.