Insolvenzverfahren
Die Frist ist abgelaufen: Bis zum 27. Mai hatten die rund 320.000 ehemaligen Versicherungsnehmer des Berliner Versicherers Element die Gelegenheit, Forderungen im Insolvenzverfahren anzumelden. Zwar ist es auch jetzt noch möglich, Forderungen zur Insolvenztabelle zu stellen – allerdings kann das Insolvenzgericht im Falle einer verspäteten Anmeldung eine gesonderte Gebühr festlegen.
Wie viele Gläubiger Forderungen gegenüber Element eingereicht haben, ist derweil noch unklar. Die Zahl scheint aber beträchtlich zu sein. „Aufgrund der großen Zahl an Versicherungsnehmern und angemeldeten Forderungen sind Angaben in diesem frühen Stadium des Insolvenzverfahrens nicht möglich“, teilte ein Sprecher von Insolvenzverwalter Friedemann Schade auf procontra-Nachfrage mit. Entsprechend kann auch noch keine Insolvenzquote bekannt gegeben werden – diese ist abhängig von der Zahl der Forderungen, aber auch von der Höhe des Sicherungsvermögens.
Anfang April hatte Schade im Rahmen der ersten Gläubigerversammlung vor dem Amtsgericht Charlottenburg von über 11.000 Forderungsmeldungen gesprochen, die in den ersten sechs Wochen des Insolvenzverfahrens eingegangen waren.
Mit einer baldigen Auszahlung des Geldes ist jedoch nicht zu rechnen. Auf der Webseite element-insolvenz.de heißt es, dass auf jeden Fall mit einer mehrjährigen Verfahrensdauer zu rechnen ist. „Ob bzw. wann und in welcher Höhe Abschlagzahlungen möglich sind, kann heute ebenfalls noch nicht gesagt werden.“
Die Pleite von Element hatte ein kleines Beben in der Versicherungsbranche ausgelöst. „Es ist seit Inkrafttreten der Insolvenzordnung im Jahr 1999 auch das erste Versicherungsunternehmen dieser Größenordnung, das im Rahmen einer Insolvenzverfahrens abgewickelt werden muss“, hatte Schade im April erklärt. Element hatte, nachdem ein Rückversicherer abgesprungen war, gegenüber der Finanzaufsicht BaFin gemeldet, dass es überschuldet sei. Die BaFin hatte daraufhin am 23. Dezember vergangenen Jahres einen Insolvenzantrag gestellt. Da eine Rettung des Versicherers nicht möglich war, eröffnete das Amtsgericht Charlottenburg zum 1. März dieses Jahres das Insolvenzverfahren.