Bilanzpressekonferenz

Die ehrgeizigen Ziele der Hansemerkur

Der Hamburger Versicherer sieht sich weiter auf der Erfolgsspur. Damit wachsen auch die Ambitionen. Neben Reise- und Tierversicherungen sehen sich die Hamburger auch im Krankengeschäft gut aufgestellt – vor allem in der Vollversicherung.

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13:05 Uhr | 04. Mai | 2023
Eberhard Sautter

Will mit der Hansemerkur Marktführer bei Reise- und Tierversicherungen werden: Vorstandsvorsitzender Eberhard Sautter

| Quelle: Hansemerkur

Tier- und Reiseversicherer Nummer eins – diese Zahl gab Vorstandsvorsitzender Eberhard Sautter auf der diesjährigen Bilanzpresskonferenz der Hansemerkur aus. In der Reiseversicherung gilt dieser Anspruch gar für Europa.

Die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen im Bereich Reise + Freizeit wuchsen gegenüber 2021 um 46 Prozent auf nun 268 Millionen Euro. Der hohe Anstieg ist damit zu erklären, dass 2021 noch stark von der Corona-Pandemie geprägt war. „Die Deutschen sind wieder unterwegs“, freute sich Sautter. Doch auch gegenüber 2019 (Beitragseinnahmen: 239 Millionen Euro), als Corona noch kein Thema war, konnte die Hansemerkur zulegen.

Auslandsgeschäft wird wichtiger

Immer wichtiger wird dabei das Auslandsgeschäft – neben Deutschland ist der Versicherer auch noch in der Schweiz, Österreich sowie in Polen aktiv. Waren diese Märkte 2021 noch für 6,1 Prozent der Beitragseinnahmen im Bereich Reise verantwortlich, waren es im ersten Quartal 2023 bereits 10,1 Prozent.

Auch bei den Tierversicherungen (Tier-OP- und Tierkrankenversicherungen) wollen die Hamburger wachsen und die Konkurrenz, die die Zielgruppe Tierbesitzer ebenfalls verstärkt in den Blick genommen hat, hinter sich lassen. Im Jahr 2022 konnte der Versicherer bereits ordentlich wachsen. Die Beitragseinnahmen wuchsen von sechs Millionen 2021 auf 13,9 Millionen Euro.

Seit 2022 bietet die HanseMerkur neben einer Tier-OP-Versicherung auch eine Tierkrankenversicherung an. Fast zeitgleich trat die neue Gebührenverordnung für Tierärzte in Kraft, wodurch die Kosten für viele Eingriffe – insbesondere bei Katzen – merklich anstiegen. Als Konsequenz musste die HanseMerkur bei ihrer OP-Versicherung zum 1. April die Beiträge anpassen. Bei der Tierkrankenversicherung wird derzeit noch der Bestand analysiert, ob auch hier eine Anpassung notwendig ist.

Dennoch möchte der Versicherer der Nummer-1-Versicherer bei der Absicherung von Hund und Katze werden. Derzeit liege man marktweit auf dem siebten Rang, so Sautter – wenn es nach ihm geht, ist diese Position zum Ende des Jahres schon eine höhere.

Krebs-Scan wird gut angenommen

Akzente will der Versicherer auch in der privaten Krankenversicherung setzen. Insbesondere in der Vollversicherung (abzüglich des Beihilfegeschäfts) sei man im Hinblick auf das Bestandswachstum der erfolgreichste Anbieter am Markt, so Sautter. Seit 2011 habe man hier um 44 Prozent zugelegt.

Weiteres Potenzial will der Versicherer durch Innovationen wie den Krebs-Scan, eine Zusatzversicherung, die sich auf die Krebs-Früherkennung spezialisiert, heben. Mit dem neuen Produkt, das seit September 2022 im Testlauf und seit acht Wochen deutschlandweit angeboten wird, zeigte sich Vertriebsvorstand Eric Bussert zufrieden. 5.500 Policen hat der Versicherer bislang an den Mann oder die Frau gebracht. Auch bei Firmenkunden sei die Nachfrage hoch, so Bussert.