Das sind die beitragsstabilsten BU-Versicherer

Insgesamt 54 Lebensversicherer haben Franke und Bornberg im aktuellen BU-Stabilitätsrating ihres map-reports unter die Lupe genommen. Nur sechs von ihnen konnten voll überzeugen. Zudem kritisieren die Analysten den aggressiven Preiskampf der BU-Anbieter.

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14:03 Uhr | 19. März | 2021
Im BU-Vergleich von Franke und Bornberg konnten sich nur sechs von insgesamt 54 Lebensversicherern als besonders stabil hervortun. Bild: Adobe Stock/narongchaihlaw

Im BU-Vergleich von Franke und Bornberg konnten sich nur sechs von insgesamt 54 Lebensversicherern als besonders stabil hervortun. Bild: Adobe Stock/narongchaihlaw

Die Arbeitskraftabsicherung gilt als besonders wichtiger Bereich der privaten Absicherung, darin herrscht Einigkeit. Ebenso einstimmig wird die Berufsunfähigkeitsversicherung als ihr Königsweg angesehen – deckt sie doch alle Arten von Krankheiten und chronischen Beeinträchtigungen ab. Doch nicht jeder bekommt überhaupt eine BU-Versicherung oder kann sich diese leisten. Wer endlich die ersehnte Police in Händen hält und das noch zu einem günstigen Beitrag, darf sich freuen.

Doch die Anzahl der Fälle, in denen diese Freude schnell vergeht, steigt laut der Ratingagentur Franke und Bornberg. Das liege vor allem an anfangs günstigen Beiträgen, die aber schon nach kurzer Vertragslaufzeit deutlich angehoben werden. In den vergangenen Jahren hat der Wettbewerb die Rahmenbedingungen für langfristige Stabilität verlassen, heißt es im aktuellen BU-Stabilitätsrating des map-reports, den das Analysehaus herausgibt. „Stabilität bedeutet auch Vertrauen. Im Umkehrschluss gefährdet Instabilität das Vertrauen. Also muss es gelingen, Stabilität statt Preis an die erste Stelle bei der Produktauswahl zu setzen“, so Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg.

Zunehmend Probleme für konservative BU-Bestände

Vergangene Untersuchungen hätten gezeigt, dass Beitragsanpassungen im Bestand in der Regel nicht auf das Neugeschäft durchgeschlagen hätten, so die Studienautoren. Dieser Umstand habe einen gewissen Beigeschmack, heißt es. Konkret steht die Tendenz der Unterkalkulation im Raum, um im Kampf um Neukunden mit den günstigsten Beiträgen zu überzeugen. So hätten einige Anbieter, im aktuellen Test mit verschiedenen Berufsgruppen, die jeweilige Durchschnittsprämie des Marktes um bis zu 30 Prozent unterschritten. Umso schneller würde es dann aber zu ernüchternden Beitragserhöhungen im Bestand kommen.

Eine weitere negative Folge dieser aggressiven Preispolitik sei die negative Entmischung der BU-Bestände. Das bedeutet, dass noch gesunde Kunden den BU-Versicherer wechseln, weil sie dadurch (zumindest vorerst) Geld sparen können. Dazu würde auch die stark gestiegene Anzahl an Berufsgruppen beitragen. Konservative Anbieter mit wenigen Berufsgruppen verlieren dadurch „gute Risiken“ aus den jeweiligen Gruppen, was ihre Kalkulation untergräbt. Dies würde, aus Sicht des map-reports, dem ursprünglichen Versicherungsgedanken widersprechen.

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Aus diesen Gründen betonen map-report und Franke und Bornberg in ihrem aktuellen Rating die Wichtigkeit der finanziellen Stabilität in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Am Ende verdeutliche sich diese immer in den Beiträgen. Deshalb wurden die untersuchten Unternehmen auf ihre aktuellen Prämien für die Berufe Bankkaufmann, Maschinenbau-Ingenieur und Tischler abgeklopft. Auch die Höhe möglicher Dynamikvereinbarungen sowie die Aufteilung von körperlicher und kaufmännischer Tätigkeit je Berufsgruppe wurde untersucht. Der Prüfungsbereich „Beitrag“ machte die schwerste Gewichtung (45 Prozent) an der Gesamtnote des Ratings aus.

Im Prüfungsbereich „Stabilität“ wurden mit 30 Prozent die Konstanz der Überschüsse und die Schadenquote berücksichtigt. Mit 25 Prozent Gewichtung flossen im Prüfungsbereich „Finanzstärke“ außerdem verschiedenste Unternehmenskennzahlen ein.

Nur sechs aus 54 BU-Versicherern überzeugten voll

Je nach Erfüllungsgrad der abgeprüften Kriterien und somit steigender Stabilität des Anbieters wurde eine Gesamtnote vergeben. Ab 80 Prozent Erfüllung gab es die map-report-Höchstnote „mmm+“. Diese gab es für sechs der 27 Lebensversicherer, die sich der Gesamtbewertung gestellt und dafür alle notwendigen Informationen offengelegt hatten. Weitere 27 Lebensversicherer konnten nur teilweise bewertet werden. Ihre Ergebnisse reichten nicht für die Höchstnote aus. Innerhalb der Teilnehmer an der Gesamtbewertung gab es noch acht Mal die zweitbeste Note „mmm“, neun Mal „mm“ und vier Mal „m“.

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