Assekurata-Analyse

Versicherer könnten bei Nachhaltigkeit mehr und besser kommunizieren

Wie gut gelingt es Versicherern, das Thema Nachhaltigkeit transparent auf ihren Webseiten darzustellen? Um diese Frage zu beantworten, analysierte Assekurata die Seiten von 25 Versicherern.

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12:04 Uhr | 15. April | 2024
Assekurata untersucht Internetseiten der Versicherer.

Wie gut Versicherer auf ihren Internetseiten zum Thema Nachhaltigkeit ihrer Produkte Auskunft geben, untersuchte Assekurata.

| Quelle: Laurence Dutton

Vier von fünf Versicherer (80 Prozent) stellen Informationen ihrer Altersvorsorge-Produkte in Verbindung mit nachhaltiger Kapitalanlage auf ihren Internetseiten bereit. Dies sei bedingt durch die Offenlegungs-Verordnung, so das Ergebnis einer Webseiten-Analyse von Assekurata Solutions. In der Kfz-Versicherung ist demnach Nachhaltigkeit vor allem durch die E-Mobilität ein Thema und 60 Prozent der Versicherer gehen darauf ein. In der Hausrat- und Wohngebäudeversicherung sind es der Auswertung zufolge nur noch zehn Versicherer und bei der Krankenversicherung hat keiner der analysierten Versicherer das Thema auf der Seite. Die Analysten aus Köln schauten sich die Seiten der 25 größten Versicherungsunternehmen (nach Prämieneinnahmen) an.

Über alle Versicherer hinweg betrachtet, würden sich im Wesentlichen an zwei Stellen auf den Webseiten Informationen zu nachhaltigen Versicherungsprodukten finden: in einer eigenen Rubrik zur Nachhaltigkeit sowie bei den Sparten oder Produkten selbst. „Wir haben beide Bereiche untersucht und festgestellt, dass immerhin drei Viertel der Versicherer in ihren Nachhaltigkeitsrubriken mindestens eine kurze Erläuterung zu ihren nachhaltigen Produkten geben“, sagt Hannah Sütterle, Senior-Analystin bei Assekurata Solutions und Hauptverantwortliche der Untersuchung.

Auch Kapitalanlage wurde hinsichtlich Nachhaltigkeit untersucht

Etwa die Hälfte der Unternehmen verweise aus der Nachhaltigkeitsrubrik auf die eigenen Produkte. Hier könne jedoch noch mehr geschehen, so die Expertin. Bisher stehen vor allem nachhaltige Fonds und E-Autos im Fokus der Versicherer. Viele Versicherer würden sich scheuen, beispielsweise soziale Aspekte der Krankenversicherungen mit den Nachhaltigkeitszielen in Verbindung zu bringen. Das „… kann damit zusammenhängen, dass es sich hierbei nicht um neue Themen handelt und die Angst vor Greenwashing-Vorwürfen unter Umständen recht groß ist“, vermutet Oliver Bentz, Bereichsleiter Nachhaltigkeit bei Assekurata.

Erhebliches Potenzial sehen die Assekurata-Analysten für die Kommunikation des nachhaltigen Produktangebots der Versicherer. In verschiedenen Bereichen könnten mehr Informationen angeboten und der Zugang dazu erleichtert werden.

Über die Produkte hinaus warf Assekurata auch einen Blick auf weitere Bausteine der Webseiten, wie die Zugangsmöglichkeiten zu den Nachhaltigkeitsinformationen, die Nachhaltigkeitsstrategie oder die Kapitalanlage.