Zielgruppe Manager: „Optimaler Schutz beginnt mit präventiven Themen"

Wie sinnvoll ist der Strafrechtsschutz neben der Managerhaftpflicht? Und welche weiteren Firmenversicherungen sollten Geschäftsführer abschließen? Makler Björn Stressenreuter vom Portal www.360gradmanagerschutz.de sprach mit procontra über die Absicherung von Managern.

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08:11 Uhr | 22. November | 2022
Stressenreuter Bild: privat

„Um die komplexe Geschäftsleiterhaftung wirklich transferieren zu können, müssen eine Reihe an Disziplinen ineinandergreifen": Versicherungsmakler Björn Stressenreuter hat sich auf die Zielgruppe Geschäftsführer spezialisiert. Bild: privat

procontra: Seit wann stehen Geschäftsführer in Ihrem Fokus?

Björn Stressenreuter: Ich bin seit 2004 in der Versicherungswirtschaft tätig und seit 2017 ausschließlich in der Organhaftungsberatung. Vorher habe ich als Unternehmensberater vor allem Kontakt mit Geschäftsleitern der Versicherungswirtschaft gehabt, sodass ich seit zehn Jahren Geschäftsleiter im Fokus habe.

procontra: Wie erreicht man die Zielgruppe?

Björn Stressenreuter: Ganz genauso so, wie man Sie und mich erreicht. Hier unterscheiden sich Geschäftsführer kaum von „Nicht-Geschäftsführern“, außer, dass die Aufmerksamkeit sich je nach Kanal anders verteilt. Für uns als Tochter eines mittelständischen Maklers sind die Zugangswege: MRH Trowe’s Zugänge, persönliches Umfeld unserer Berater, Messen und Netzwerkveranstaltungen, Online- und Offline-Marketing sowie Empfehlungen.

procontra: Wie sieht optimaler Schutz für Geschäftsleiter aus?

Björn Stressenreuter: Optimaler Schutz beginnt mit präventiven Themen. Wir reden dann über haftungsschonende Gestaltung von Anstellungsverträgen oder präventives Coaching. Erst danach geht es zum maßgeschneiderten Versicherungskonzept. Dabei spielt ein umfassendes Risiko-Management eine wichtige Rolle. Wir erläutern etwa, wie man den in Deutschland dominierenden Innenregress möglichst vermeiden kann. Deutlich machen wir auch, dass wir im Schadenfall eine umfassende Beratung mit eigenem Team und Anwaltsnetzwerk stellen können.

procontra: Müssen die Firmen ihre Geschäftsführer neben der Managerhaftpflicht zusätzlich mit Strafrechtsschutz absichern?

Björn Stressenreuter: Das ist in jedem Fall anzuraten, da hier die Eintrittswahrscheinlichkeit im Vergleich zu einem D&O-Schadenfall noch einmal höher liegt. Auch sollten sich Geschäftsleiter nicht zu sehr auf die Straf-Ausschnittsdeckung in der D&O-Versicherung verlassen, denn diese hat deutliche Schwächen gegenüber einem leistungsstarken, vollumfänglichen Straf-Rechtschutz. Grundsätzlich sind aber auch weitere Firmenversicherungen für Geschäftsführer sehr relevant. So lässt sich die insolvenzrechtliche Haftung vielleicht nur über den Rechtsschutzmarkt absichern, wenn in der D&O aufgrund der wirtschaftlichen Parameter ein Insolvenzausschluss nicht vermieden werden kann. Hier kann die Vermögensschaden-Rechtsschutz ein sehr wertvolles Instrument sein.

procontra: Was ist das Besondere an ihrer Lösung?

Björn Stressenreuter: Wir glauben, um die komplexe Geschäftsleiterhaftung wirklich transferieren zu können, müssen eine Reihe an Disziplinen ineinandergreifen. Aus unserer Sicht bedarf es einer klugen Strategie als Spezialmakler, kompetente kundenverständliche Risikoberatung, juristisches und betriebswirtschaftliches Know-how zur Storyentwicklung, Zugänge zum gesamten europäischen Markt, Produktentwicklung für kundenorientierte Versicherungsbedingungen, Schadenbetreuung sowie eine positive, einzigartige Teamculture, um Wissensaustausch und Teamplay sicherzustellen. Denn für jedes dieser Rädchen gibt es bei uns Spezialistinnen und Spezialisten. Wir als 360gradmanagerschutz fokussieren hierbei die digitale Beratung. Seit drei Jahren sind Empfehlungen der bedeutendste Akquise-Kanal bei uns im Unternehmen

procontra: Welche Rolle spielt derzeit Cyberschutz in der Geschäftsleiter- und Organberatung?

Björn Stressenreuter: Wir sehen hier verstärkt Schäden, die die D&O-Versicherung belasten. Daher ziehen wir längst unsere Experten für Cyber- und Vertrauensschaden-Programme mit hinzu, um das Platzieren eines D&O-Risikos zu erleichtern.