Der Abrieb bei Riester-Verträgen hat auch im dritten Quartal des Jahres weiter angehalten. Das zeigt eine aktuelle Statistik des Bundesarbeitsministeriums. Demnach sank der Vertragsbestand im Vergleich zum vorherigen Quartal um 110.000 auf nun noch 15.942.000 Verträge. Zum Vergleich: Zum Ende des dritten Quartals 2021 besaßen die Deutschen noch 16,212 Millionen Riester-Verträge – knapp 300.000 mehr.
Traditionell war erneut der Abrieb bei den Versicherungsverträgen am höchsten. Die Zahl der Verträge sank gegenüber dem Vorquartal um 66.000 und lag Ende September bei 10,538 Millionen. Zuletzt lag sie 2010 so niedrig.
Auch in den anderen drei Riester-Sparten Investmentfonds (- 15.000), Banksparverträge (- 8.000) und beim Wohn-Riester (- 21.000) sank die Vertragszahl, wenn auch auf geringerem Niveau.
Eine Kehrtwende bei Riester ist ohne Reformen kaum zu erwarten. Viele Anbieter haben sich mittlerweile aus dem Geschäft mit der staatlich geförderten Altersvorsorge zurückgezogen, in weiten Teilen der Bevölkerung sowie der Politik gilt die Riester-Rente in ihrer jetzigen Form als tot.
Eine Riester-Reform hat die Politik allerdings noch nicht auf den Weg gebracht. Eine neu zusammengestellte Fokusgruppe soll nun zumindest aber prüfen, ob alternative Modelle, wie beispielsweise ein staatlich verwalteter Bürgerfonds, umsetzbar sind. Ergebnisse werden jedoch erst für Mitte kommenden Jahres erwartet.