Die Marke R+V24 wird zeitnah vom Markt verschwinden. Der Holdingvorstand hat entschieden, den Direktversicherer in die Mutter R+V zu überführen. Der Digitalvertrieb soll fortgeführt werden, allerdings als voll integrierter Teil des Omnikanalvertriebs. Einen entsprechenden Bericht des Versicherungsmonitors hat die R+V heute auf procontra-Nachfrage bestätigt. Darüber hinaus wolle man sich zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht äußern.
Ziel der Umstrukturierung ist demnach, Kunden über verschiedene Kanäle bedienen zu können, ohne dass es dabei zu Medienbrüchen oder Informationsverlusten kommt. Solche Störungen sind offenbar ein Faktor dafür, dass sich die Direktversicherungstöchter großer Konzerne wie Allianz, Axa oder Ergo in puncto Vertragswachstum schwertun. Den Müttern geht es dagegen gut. So vermeldete die R+V ebenfalls heute das erstmalige Überschreiten der 20-Milliarden-Euro-Umsatz-Grenze im Rahmen der vorläufigen Geschäftszahlen für das Jahr 2021. Im deutschen Erstversicherungsgeschäft kletterten die Beitragseinnahmen um 1,1 Prozent auf 16,2 Milliarden Euro.
Der Umbau bringt auch einen personellen Wechsel mit sich. Andreas Bode ist aus dem Vorstand der R+V Direktversicherung AG ausgeschieden. Auf ihn folgt Jan Dirk Dallmer, der auch den Vorständen der R+V-Töchter Condor und Kravag angehört.
Weiter heißt es, dass die R+V ihre Tarife aus der Auslage von Vergleichsportalen wie Check24 zurückziehen will. Über diese hätte die R+V24 einen beträchtlichen Teil ihres Neugeschäfts verbucht. Doch der Vertriebsweg Vergleichsportale gilt als teuer, weshalb sich immer wieder Versicherer von ihm abwenden. Für diesen Schritt braucht es aber offenbar einen langen Atem. So hatte beispielsweise die Allianz Direct nach ihrer Portalabkehr 2019 einen heftigen Einbruch bei den Vertragszahlen erlitten, der heute immer noch anhält.
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