Provinzial: Einigung im Fusions-Tauziehen

Jahrelang wurde verhandelt, nun scheint eine Einigung über den Zusammenschluss von Provinzial NordWest und Provinzial Rheinland erreicht. Entstehen könnte ein neuer Top-10-Versicherer mit einem Beitragsvolumen von über sechs Milliarden Euro.

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15:02 Uhr | 25. Februar | 2020
Provinzial-Gruppen vor Fusion

Entsteht der größte öffentliche Versicherer in Deutschland? Bild: Provinzial Rheinland/Provinzial Nordwest

Im langjährigen Ringen um eine Fusion zwischen der Provinzial Rheinland und der Provinzial NordWest scheint eine Einigung zwischen den beiden Parteien zum Greifen nahe. „Nach sorgfältigen Prüfungen im Rahmen einer Due Dilligence haben sich die Spitzen der Anteileigner der Provinzial Rheinland und des Provinzial NordWest Konzerns über das wirtschaftliche Ergebnis der Fusionsprüfung weitgehend verständigt und sind zu einer wirtschaftlichen Einigung für eine Fusion der beiden Versicherer gekommen“, heißt es in einer am Donnerstag verschickten Pressemitteilung.  

Die Einigung umfasse unter anderem die Bewertung, das Fusionskonzept und wichtige rechtliche Dokumente. Lange Zeit war es unter beiden Parteien strittig, wer mit wie viel Prozent an der fusionierten Gruppe beteiligt werden sollte. Angestrebt worden war anfangs eine paritätische Aufteilung – eine Fusion unter Gleichen.

Experten hatten jedoch später eine Relation von 57 Prozent für die Provinzial Nordwest und 43 Prozent für die Provinzial Rheinland errechnet. Der Streit um diese Frage scheint nun aus dem Weg geräumt zu sein – wie die Lösung hier allerdings ausschaut, gaben die beiden Versicherer nicht bekannt: „Über Inhalte der wirtschaftlichen Einigung wurde Stillschweigen vereinbart“, heißt es lediglich.

Mit dem erzielten Ergebnis scheinen die beiden Parteien jedoch zufrieden zu sein: „Ich bin sehr froh, dass die beiden Provinzial-Gruppen nach hartem Ringen zu einem guten Kompromiss gefunden haben, mit dem aus meiner Sicht beide Seiten sehr gut leben können. Durch die Fusion würde ein Top-10-Versicherer entstehen mit einem Beitragsvolumen von über sechs Milliarden Euro“, erklärte Dr. Wolfgang Breuer, Vorstandsvorsitzender der Provinzial NordWest.

Die nächsten Schritte

Auch sein Pendant von der Provinzial Rheinland, Patric Fedlmeier, betonte die sich aus der Fusion ergebenden Chancen: „Bei Umsetzung der Fusion würden sich nun für Eigentümer, Mitarbeiter und Vertriebe angesichts der Herausforderungen der Branche gute Chancen für eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft bieten.“  

Damit die Fusion aber tatsächlich unter Dach und Fach gebracht werden kann, ist noch die Zustimmung der Anteilseigner-Gremien sowie der beiden Unternehmen notwendig. Diesen werden in einem nächsten Schritt die erzielten Ergebnisse zur Beschlussfassung vorgelegt.  

Sofern es auch hier zur Zustimmung kommt, soll die Fusion mit Rückwirkung zum 1. Januar 2020 umgesetzt werden.