Pflegeversicherung: Spahn überarbeitet Eigenanteil-Entlastung

Pflegebedürftige ächzen unter einer stetig steigenden Kostenlast. Die Eigenanteile will der Gesundheitsminister deswegen begrenzen, doch den ursprünglichen Plan warf er nun über den Haufen. Der ehemalige Gesundheitsminister Daniel Bahr sieht hingegen in der privaten Pflegeversicherung ein echtes Wachstumsfeld.

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10:03 Uhr | 17. März | 2021
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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat seine Pläne für eine Pflege-Reform offenbar noch einmal überarbeitet. Nachdem der Minister im Herbst vergangenen Jahres ein Eckpunktepapier präsentiert hatte, kursiert laut einem Bericht des Handelsblatts derzeit ein interner Arbeitsentwurf. Zusammengefasst sieht dieser vor, dass auf Bund, Länder und Pflegeversicherung deutlich höhere Ausgaben zukommen, während Pflegebedürftige entlastet werden sollen.  

Abgerückt ist Spahn jedoch von seinem Vorhaben, die Eigenanteile bei den Pflegekosten für die Bewohner von Pflegeheimen auf 700 Euro pro Monat für einen Zeitraum von 36 Monaten zu begrenzen. Der aktuelle Entwurf sieht nun vor, die Entlastung der Pflegeheim-Bewohner zu staffeln. Gibt es im ersten Jahr keine Entlastung, sollen nach dem 12. Monat die Eigenanteile bei den Pflegekosten um 25 Prozent gesenkt werden, nach 24 Monaten um 50 Prozent und nach 36 Prozent um 75 Prozent.  

Steigende Eigenanteile

Die Eigenanteile in der Pflege waren in den vergangenen Jahren immer weiter angestiegen. Laut Daten des Verbands der Ersatzkassen lagen die Zuzahlungen der Pflegeheim-Bewohner zuletzt im Durchschnitt bei 768 Euro pro Monat – in einzelnen Bundesländern kann es jedoch deutlich teurer werden. Hinzu kommen Kosten für die Unterkunft, Verpflegung und Investitionen,

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