Neuer Google-Suchindex: So bleiben Versicherungsmakler-Homepages weiter sichtbar

Google wird künftig nur noch mobiloptimierte Internetseiten anzeigen. Doch auch, wer bereits eine solche hat, kann damit durch einfache Fehler weit hinten landen. Im Interview ließ Makler-SEO-Experte Michael Glorius einige praktische Tipps fallen.

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06:03 Uhr | 17. März | 2021
Michael Glorius ist Experte für SEO, also Suchmaschinenoptimierung. Unter anderem mit einem Selfmade-SEO-Videokurs erklärt er Gewerbetreibenden – darunter viele Versicherungsmakler – wie sie ihre Homepage bei Google weiter nach vorne bringen. Bild: Michae

Michael Glorius ist Experte für SEO, also Suchmaschinenoptimierung. Unter anderem mit einem Selfmade-SEO-Videokurs erklärt er Gewerbetreibenden – darunter viele Versicherungsmakler – wie sie ihre Homepage bei Google weiter nach vorne bringen. Bild: Michael Glorius

procontra: Seit wann gilt die Änderung des Google-Suchindex genau und was bewirkt sie allgemein für Internetseiten?

Michael Glorius: Die ersten Ansätze für ‚mobile first‘, also die bevorzugte Behandlung von mobiloptimierten Webseiten, gab es schon Ende 2016. Jetzt, seit März 2021, verschwinden solche Internetseiten zunehmend aus den Google-Suchergebnissen, die auf mobilen Endgeräten wie Handys oder Tablets nicht korrekt angezeigt werden. Das ist beispielsweise der Fall, wenn die Seiten links und rechts über das Handydisplay hinausragen und man seitwärts scrollen muss, um die dort vorhandenen Texte zu lesen. Diese weitgreifende Änderung steht unter dem Motto ‚mobile only‘, also die ausschließliche Anzeige von mobiloptimierten Webseiten in den Suchergebnissen.

„Mobil ist längst Pflicht“

procontra: Werden solche ‚alten‘ Seiten dann gar nicht mehr in den Suchergebnissen gelistet?

Glorius: Wenn man eine Google-Suche mit einem mobilen Endgerät durchführt, dann gar nicht mehr. Suche ich Zuhause mit dem Desktop-PC, dann könnten die nicht mobiloptimierten Seiten noch eine Weile zu finden sein. Sie werden aber immer weiter in den Ergebnislisten abrutschen, bis sie irgendwann kaum noch zu finden sind. Google kann sich das leisten, weil es so viele gute Inhalte im Netz gibt. Nur gute Inhalte reichen also nicht mehr, es muss auch benutzerfreundlich sein.

procontra: Mit speziellem Blick auf den Beruf des Versicherungsmaklers: Welche Nachteile bringt der neue Suchindex mit sich, sofern Makler keine mobiloptimierte Internetseite haben?

Glorius: Wenn er noch keine mobiloptimierte Seite hat, dann sollte er das schleunigst ändern. Mobil ist längst Pflicht, denn auch ohne die aktuelle Änderung des Suchindex hatten es solche Seiten schwerer, überhaupt gefunden zu werden. Und das verschlechtert für Makler natürlich die Chance auf Neukunden und Vertragsabschlüsse.

Seite 1: Google zeigt künftig nur noch mobiloptimierte Seiten an Seite 2: Bilder und Content – was Makler jetzt konkret tun sollten

procontra: Was sollten Makler nun auf technischer Seite tun, um nicht ins Hintertreffen zu geraten?

Glorius: Manche Makler lassen sich ein schönes Bild vom Fotografen schießen und packen das dann eins zu eins auf ihre Internetseite. Falls man sehr große Bilddateien von etwa zehn Megabyte auf seiner Internetseite hat, sollte man die Bilder mal herunternehmen und beispielsweise mit Photoshop auf eine geringere Größe anpassen. Quasi jedes Bildbearbeitungsprogramm hat heute eine ‚Für-Web-Speichern‘-Funktion, die so etwas erledigt. Das spart den Besuchern Zeit beim Laden der Seite und das wiederum führt zu einer besseren Nutzererfahrung und die zu einem besseren Google-Ranking.

Außerdem sollte jede Internetseite eine Metabeschreibung haben. Das sind die zwei Zeilen Text, die bei Google-Suchergebnissen unter dem Seitentitel stehen. Hier sollten Makler aufpassen, dass ihr Text nicht identisch mit anderen Makler-Seiten ist. Wenn sich da mehrere Seiten gleichen, dann wird Google eher keine Seite mehr listen als alle.

„Beratungsgespräche sind die beste Content-Quelle“

procontra: Und inhaltsseitig: Welcher Makler-Website-Content eignet sich besser für den wachsenden Anteil mobiler Nutzer?

Glorius: Vorsicht vor Werten oder Tabellen, die auf dem Desktop-PC gut aussehen. So etwas kann in der mobilen Ansicht leicht den Bildschirm sprengen. Einfach weglassen ist aber keine gute Alternative. Generell sollte der inhaltliche Unterschied zwischen der Desktop- und der Mobil-Version der Internetseite möglichst gering ausfallen. Denn Google wird es beim Ranking relativ hart abstrafen, wenn die mobile Ansicht nur eine abgespeckte Version darstellt.

Ansonsten gilt wie immer: Schreibt einfach besser als die Konkurrenz. Für einen guten, für die Suchmaschine optimierten Text muss man mit etwa acht Stunden Arbeit rechnen. Mal eben zwischen zwei Terminen einen Beitrag über Berufsunfähigkeitsversicherung schreiben, der Interessenten erreicht und überzeugt – das klappt nicht.

procontra: Heißt das, die Vermittler müssen den potenziellen Kunden auf ihren Internetseiten andere Inhalte liefern als im direkten Beratungsgespräch?

Glorius: Nein. Eigentlich sind die Beratungsgespräche die beste Quelle. Wenn ich mir als Vermittler anschaue, welche Fragen der Kunde in einer zweistündigen Beratung stellt, ich diese Fragen alle beantworte und diese Antworten zu Papier bringe, dann habe ich meinen perfekten Inhalt für die Internetseite.

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