Das deutsche Gesundheitssystem ist nicht dafür bekannt, dass es sparsam ist – das erklärte jüngst Versicherungsberater Oliver Beyersdorffer im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Die medizinische Inflation lässt die Preise steigen – das gilt für die private wie auch die gesetzliche Krankenversicherung.
Laut einer Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der PKV sind die Beiträge in der privaten Krankenversicherung zwischen 2013 und 2023 durchschnittlich um 2,8 Prozent pro Jahr gestiegen. Manche Versicherungsnehmer trifft es aber wesentlich härter. Um die Wahrscheinlichkeit besonders happiger Beitragsanpassungen für die Kunden minimieren zu können, empfiehlt es sich für Makler auch die Geschäftszahlen der Versicherer in Augenschein zu nehmen.
„Stabile Beitragszahlen korrelieren in gewisser Weise mit stabilen Unternehmenszahlen“, so Professor Michael Hauer – Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP), „denn nur ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen mit einer kompetenten Kapitalanlagepolitik ist in der Lage, mögliche Beitragsanpassungen in moderater Form an seine Kundinnen und Kunden weiterzugeben“.
Wie im vergangenen Jahr hat das IVFP 37 Krankenversicherer anhand von 23 Kriterien untersucht – insgesamt 210 Punkte konnten die Unternehmen dabei erlangen. Untersucht werden dabei nur Werte, die sich aus den Zahlenwerken der Versicherer sowie aus öffentlich zugänglichen Quellen (Geschäftsberichte, SCFR-Berichte, BaFin-Berichte) entnehmen lassen.
Die 23 Kriterien stammen dabei aus vier Qualitätsbereichen:
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Riege der Versicherer, die die Höchstnote „Exzellent“ erhielten, unverändert geblieben. Zu den Versicherern mit der höchsten Unternehmensqualität gehören:
Auch bei den Unternehmen, die mit „sehr gut“ bewertet wurden, sind dieselben Gesellschaften gelistet wie schon beim letzten Mal.
Zu den weiteren 14 Gesellschaften wurden keine Ergebnisse vorgelegt.
Erst im Oktober hatte auch die DFSI Ratings GmbH die deutschen Krankenversicherer unter die Lupe genommen. Mit der HanseMerkur, der Barmenia sowie der Halleschen tauchen hier drei Anbieter unter den besten fünf auf, die vom IVFP nur unter „sehr gut“ subsumiert wurden beziehungsweise schlechter bewertet wurden. Auch das Hannoveraner Ratinghaus Franke & Bornberg hatte im November mit dem aktuellen Map-Report die Unternehmensqualität der Krankenversicherer untersucht.