Zum 1. Juli 2023 sollen die Renten steigen: Während der Anstieg in den alten Bundesländern voraussichtlich 3,5 Prozent betragen wird, sollen die Renten in den neuen Bundesländern sogar um 4,2 Prozent ansteigen. Das geht aus dem neuen Rentenversicherungsbericht hervor, über den die ARD und Bild am Sonntag (BaMS) berichtet hatten.
In diesem Jahr waren die Renten sogar um über fünf Prozent angehoben worden. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sprach gegenüber der BaMS dennoch von einer „spürbaren Rentenerhöhung“. Der Schätzerkreis Rentenversicherung beurteilt demnach die Rentensituation nun positiver als in den zurückliegenden Berichten. Vorteilhaft stellt sich in diesem Fall die Inflation heraus: Durch den Anstieg der Inflation seien die Löhne gestiegen, wovon die Rentenkassen profitiert haben, weil schlichtweg mehr Geld in die Kassen gespült wurde. Auch die pandemiebedingt erhöhte Sterblichkeit habe die Ausgaben der Rentenkassen verringert. Gleichzeitig habe die Zuwanderung die Rentenkassen entlastet.
Währenddessen fordern Linken-Politiker eine solidarische Mindestrente in Höhe von 1.200 Euro. Die geplante Erhöhung der Renten ändere nichts an der Altersarmut, so Linken-Parteivorsitzender Martin Schirdewan.
Der Beitragssatz soll in den kommenden vier Jahren stabil bei 18,6 Prozent bleiben. Ab 2027 soll er dann auf 19,3 Prozent, bis 2030 auf 20,2 Prozent steigen. Tatsächlich darf der Beitrag bis 2025 auch nicht über 20 Prozent liegen – bis dahin gelten nämlich gesetzliche Grenzwerte. Auch das Rentenniveau muss noch in den kommenden drei Jahren mindestens 48 Prozent betragen.
Was danach kommt, ist ungewiss. Arbeitsminister Heil kündigte derweil eine Rentenreform an. „Als nächstes kümmern wir uns darum, das Rentenniveau dauerhaft stabil zu halten, deutlich über 2026 hinaus. Dabei werden wir auch auf die Beitragsentwicklung achten", sagte er gegenüber der BamS.