Finleap: Angriff auf Check24 und Co. gestartet
Check24 gilt als das größte Vergleichsportal für den deutschen Markt, vor allem für Kfz-Versicherungen. Doch nun könnten die Münchener Probleme bekommen – und zwar nicht durch ihren ewigen Widersacher BVK oder den Bericht des Bundeskartellamts, der mögliche Rechtsverstöße bei Vergleichsportalen untersucht hat. Sondern ganz klassisch durch einen Konkurrenten. Einen, der groß genug ist, um es mit dem Platzhirsch aufzunehmen.
Wirklich konkretes ist über die Größe und das Potenzial von Joonko zwar noch nicht bekannt. Allerdings sind die branchenweiten Erwartungen hoch, an das neue Versicherungsvergleichsportal, dessen Internetseite gestern gelauncht wurde. Momentan ist auf dieser auch noch nicht viel zu erfahren, außer dass es im vierten Quartal 2019 mit einem Vergleich von Kfz-Versicherungen losgehen soll.
Hinter Joonko (ausgesprochen: dschunko) steht die Berliner FinTech-Gruppe Finleap, die mit der DVAG zusammenarbeitet und zu der unter anderem der Digitalversicherer Element und der Online-Makler Clark gehören. Großzügige finanzielle Unterstützung für den Aufbau eines konkurrenzfähigen Vergleichsportals soll von dem chinesischen Versicherungskonzern Ping An kommen. Im Mai wurde erstmals über das Vorhaben berichtet. Damals hieß es auch, dass die beiden großen Kfz-Versicherer Allianz und Huk-Coburg sowie die Beratungsfirma McKinsey an dem Projekt beteiligt sein sollen.
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Ob dem wirklich so ist, das wollte die Joonko-Vorstandsvorsitzende, Carolin Gabor, im Interview mit dem Magazin Finanz-Szene noch nicht verraten. Was sie aber bereits mitteilte ist, dass Joonkos Vergleichsangebot im Jahr 2020 um einige Versicherungs- und Bankprodukte erweitert werden soll. Diese sollen dann, wie bei den meisten anderen Vergleichsportalen üblich, gegen Provisionszahlungen an Joonko vermittelt werden.
Gabor soll das neue Vergleichsportal leiten. Die aktuelle Finleap-Managerin ist als ehemalige Geschäftsführerin bei Toptarif und Autohaus24 bereits erfahren mit dem Vergleichsgeschäft. Der Vorstand des Unternehmens wird vervollständigt durch Eric Lange (war bei Google, Yahoo und Delivery Hero) und Dr. Andreas Schroeter (Gründer der Übersetzungsplattform Bab.la und des TV-Dienstes wywy).
Der Name Joonko ist eine Anlehnung an die japanische Bergsteigerin Junko Tabei, die im Jahr 1975 als erste Frau den Mount Everest bezwang. Gegenüber Finanz-Szene sagt Gabor: „Dass eine Frau den höchsten Berg der Welt erklimmt, widersprach den damals gängigen Konventionen. Genauso wollen auch wir nun vermeintliche Gesetzmäßigkeiten durchbrechen – etwa die, dass manche Finanzprodukte angeblich zu komplex für den digitalen Vertrieb sind.“
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