Diese Krankenkassen erhöhten den Zusatzbeitrag am stärksten

Vielerorts steigen auch 2022 die Zusatzbeiträge weiter – gleich 19 Krankenkassen verlangen in diesem Jahr mehr Geld. Und es könnte noch teurer werden. DAK-Gesundheit-Chef Andreas Storm warnt gar vor einem Beitrags-Tsunami.

Author_image
10:01 Uhr | 03. Januar | 2022
Zusatzbeiträge Bild: Adobe Stock/pololia

Insgesamt 19 Krankenkassen erhöhten mit dem Jahreswechsel ihre Zusatzbeiträge. Bild: Adobe Stock/pololia

Für viele Versicherte beginnt 2022 mit einer unerfreulichen Nachricht: Ihre Krankenkasse erhöht die Beiträge. Laut einem Bericht der „Welt am Sonntag“ haben 19 der insgesamt 97 Krankenkassen zum Jahreswechsel den Zusatzbeitrag erhöht – teilweise um bis zu 0,7 Prozentpunkte.  

Im Vergleich zum Vorjahr fallen die durchschnittlichen Beitragserhöhungen jedoch geringfügiger aus. So hatten im vergangenen Jahr gleich sechs Kassen ihren Zusatzbeitrag um 0,6 Prozentpunkte erhöht, vier weitere schraubten ihn um 0,5 Prozentpunkte in die Höhe. Mit der BKK Akzo Nobel gab es sogar einen Anbieter, der eine Beitragserhöhung um 0,8 Prozentpunkte durchführte.  

Mit der BKK Würth (+ 0,7 Prozentpunkte) stößt in diesem Jahr nur eine Kasse in diese Größenordnungen vor. Zwei weitere Krankenkassen erhöhten ihre Zusatzbeiträge um 0,4 Prozentpunkte, weitere zwei um jeweils 0,3 Prozentpunkte.  

Gleichzeitig vermeldeten neun Krankenkassen auch sinkende Beiträge: So setzte beispielsweise die BMW BKK den Zusatzbeitrag um 0,5 Prozentpunkte auf nun 0,3 Prozent herab, bei der BKK ZF & Partner betrug die Senkung 0,35 Prozentpunkte, so dass der Zusatzbeitrag nun bei 1,45 Prozent liegt. Festzustellen ist, dass insbesondere kleinere Betriebskrankenkassen die Zusatzbeiträge senkten.  

Bei den Krankenkassen mit den höchsten Beitragssätzen liegt derweil die BKK24 mit 17,10 Prozent klar vor der AOK Nordost und der AOK Nordwest, die auf einen Beitragssatz von jeweils 16,30 Prozent kommen. Der vergleichsweise sehr hohe Beitragssatz der BKK24 resultiert jedoch aus einem Sondereffekt – so hatte die kleine Krankenkasse im vergangenen Jahr aufgrund finanzieller Probleme den Zusatzbeitrag stark angehoben. Im Verlaufe dieses Jahres soll dieser jedoch wieder reduziert werden. Den niedrigsten Beitragssatz hat unterdessen die BMB BKK, die einen Zusatzbeitrag von lediglich 0,3 Prozent erhebt.

Dass die Beiträge nicht stärker gestiegen sind, liegt auch daran, dass die Bundesregierung den unter anderem durch die Corona-Pandemie in Mitleidenschaft gezogenen Kassen einen Extra-Zuschuss von 14 Milliarden Euro im vergangenen Jahr zukommen ließ. Ohne diesen wären die Beiträge nicht nur um durchschnittlich 0,1, sondern um einen Prozentpunkt gestiegen, vermutet Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK Gesundheit gegenüber der „Welt“.  

Von großer Bedeutung sei es deshalb, dass auch die neue Bundesregierung die finanzielle Unterstützung aufrechterhalte. „Wenn die Politik nicht aktiv gegensteuert, wird es 2023 einen Beitragstsunami geben“, so Storm.  

Wenn Ihnen dieser Artikel gefällt, abonnieren Sie unseren täglichen kostenlosen Newsletter für weitere relevante Meldungen aus der Versicherungs- und Finanzbranche!