Wohngebäude: Diese 11 Tarife fallen im F+B-Rating durch
Guter Wohngebäudeschutz ist deutlich teurer geworden und relativ oft bei neuen Produkten zu finden – das sind die zentralen Erkenntnisse aus dem aktuellen Wohngebäude-Rating von Franke und Bornberg. 356 Tarife von 89 Anbietern hat das Hannoveraner Analysehaus dafür unter die Lupe genommen, 81 Prüfkriterien kamen dabei zum Einsatz.
Unter dem Strich erhielten deutlich mehr Wohngebäudeversicherungen die Bestnote „FFF+“, nämlich 51 gegenüber 34 im Vorjahr (+ 50 Prozent) bei nur leicht veränderter Anzahl an getesteten Tarifen (2024: 341, entspricht +4,4 Prozent in 2025). „Unter den Top-Tarifen finden sich viele Tarife, die erst kurze Zeit auf dem Markt sind. Kunden und Vermittler sollten deshalb regelmäßig prüfen, ob Versicherungsumfang und versicherte Leistungen noch zeitgemäß sind“, rät Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. Was neue Tarife oft besser machen würden als ältere, sei zum Beispiel der Schutz von Photovoltaik-Anlagen. Fest mit dem Gebäude verbundene Anlagen seien dann schon im Grundschutz mitversichert und manche Tarife würden sogar einen separaten PV-Baustein für ergänzende technische Gefahren oder Ertragsausfall anbieten.
Das Niveau auf dem Markt ist offenbar recht gut, denn mit 161 gruppieren sich knapp die Hälfte der getesteten Tarife in den oberen drei der insgesamt sieben Bewertungsstufen des Ratings ein. Produkte, die schlechter abschneiden, bieten laut Franke und Bornberg oft schwache Leistungen für Rohrbruch, Schäden durch Tiere, Graffiti und Vandalismus oder für das Beseitigen und Wiederaufforsten umgestürzter Bäume. Leistungen bei Diebstahl von Zubehör, zum Beispiel Wärmepumpen, Seng- und Schmorschäden sowie Hotelkosten würden ebenfalls oft die Hürde vom mittelmäßigen zum guten Produkt bedeuten.
Die schlechteste Rating-Note „F-“ mussten sich 9 Wohngebäudeversicherer für insgesamt 11 Tarife anheften lassen. Diese sind:
BGV-Versicherung AG (Basis, Stand 01.2022)
Dolleruper Freie Brandgilde (Basis)
Fahrlehrerversicherung VaG (Grundschutz)
GVV Direktversicherung AG (BASIS Versicherungssumme)
GVV Direktversicherung AG (BASIS Wohnfläche)
HanseMerkur Allgemeine Versicherung AG (Kompakt-Schutz)
NV-Versicherungen VVaG (WohnhausSpar)
Schwarzwälder Versicherung (Standard)
VGH Landschaftliche Brandkasse Hannover (Basis)
Öffentliche Versicherungen Oldenburg (Basis)
Öffentliche Versicherungen Oldenburg (Basis, Ableitungsrohre unterhalb des Gebäudes)
Allerdings konnten alle diese 9 Versicherer auch mindestens einen anderen ihrer Tarife in einer höheren Bewertungsstufe des Ratings platzieren. Die gesamte Ergebnisliste kann hier eingesehen werden.
Versicherer wollen aus der Verlustzone
Was die Beitragsentwicklung angeht, so hätten, laut Franke und Bornberg, viele Unternehmen ihre Wohngebäudeprämien nach anfänglichem Zögern deutlich heraufgesetzt, auch über den Anpassungsfaktor hinaus. „Der Preisanstieg zieht sich durch den gesamten Markt“, sagt Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken bei dem Analysehaus. Die Unternehmen würden dies tun, um in absehbarer Zeit aus der seit Jahren andauernden Verlustzone zu kommen.
Zum Vergleich: Top-Versicherungsschutz mit Elementardeckung würde aktuell für ein Beispiel in Hannover zwischen 500 und 900 Euro im Jahr kosten. Ein Jahr zuvor, sagen die Analysten, habe die günstigste Prämie noch bei 450 Euro im Jahr gelegen.