Zielgruppe Vermieter
„Versicherungssummen nicht blind übernehmen“
11:11 Uhr | 08. November | 2023
| Quelle: Privat
Die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht und die Wohngebäudeversicherung. Erstere ist besonders wichtig, weil die Haftung hier unbegrenzt ist. Bei der Wohngebäudeversicherung ist das finanzielle Risiko begrenzt auf den Wert der Immobilie. Beim Abschluss ist auf eine korrekte Versicherungssumme zu achten, um eine mögliche Unterversicherung zu vermeiden. Und falls eine Heizung auf Erdölbasis vorhanden ist, muss geprüft werden, ob der Erdöltank in der Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht enthalten ist oder gegen Aufpreis mitversichert werden kann. Auch der Elementarschutz sollte in der Wohngebäudeversicherung inkludiert sein.
Das ist zum einen der Rechtsschutz. Die Kosten für juristische Streitfälle gehen in der Regel nicht in die Hunderttausende, sondern bleiben überschaubar. Ähnlich verhält es sich mit einer Mietnomadenversicherung. Wenn ein Kunde finanziell nicht so stark aufgestellt ist und beispielsweise die Mieteinnahmen für seine Rente braucht, dann kann sowohl der Abschluss einer Mietnomaden- wie einer Rechtschutzversicherung sinnvoll sein. Man kann sich nicht vor allem schützen und muss manchmal seine Lebenserfahrung walten lassen. Es kann zum Beispiel helfen, sich vor Ort die Wohnverhältnisse des potenziellen neuen Mieters anzuschauen. Die Guten haben kein Problem, wenn man zu Besuch kommt.
Mit dem Gebäudeenergiegesetz rückt die alternative Energieerzeugung in den Fokus. Was müssen Vermieter beim Versicherungsschutz beachten?
Ist die Immobilie mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet ist, sollte die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht überprüft werden, ob die Absicherung darin enthalten ist. Je nachdem wie leistungsstark die Anlage ist, kommt eine zusätzliche Photovoltaik-Police in Frage.
Versicherungssummen in der Wohngebäude- und Photovoltaikversicherung sollten nicht blind übernommen werden. Sehr häufig sind diese nicht korrekt ermittelt. Wenn in der ersten Police, die vor vielen Jahren erstellt wurde, ein Fehler gemacht wurde, zieht sich das wie eine Kette durch. Und manchmal unterscheiden sich auch die vom Versicherer vorgegebenen Anforderungen an die Wertermittlung im Vergleich zum Vorversicherer. Dadurch können zum Teil Unterversicherungen von 30 oder 40 Prozent zustande kommen.
Holger Schnittker ist Geschäftsführer der Schnittker Versicherungsmakler GmbH, die sich unter anderem auf die Beratung von Vermietern spezialisiert hat.