Aktuelle Schätzung des GDV

Kfz-Versicherer erwarten auch 2024 Milliardenverluste

Das vergangene Jahr verlief aus Sicht der Kfz-Versicherer alles andere als erfreulich. Auch in diesem Jahr ist keine wesentliche Besserung in Sicht. Kunden dürften weitere Beitragssteigerungen ins Haus stehen.

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09:04 Uhr | 10. April | 2024
Kfz-Versicherung

Auch für dieses Jahr erwarten die Kfz-Versicherer tiefrote Zahlen.

| Quelle: AndreyPopov

Steigende Kosten für Reparaturen und Kfz-Teile haben im vergangenen Jahr vielen Kfz-Versicherern tiefrote Zahlen verursacht. Erst am Dienstag gab die HUK-Coburg – mit 13,9 Millionen versicherten Fahrzeugen Deutschlands größter Autoversicherer – bekannt, dass sich die Schaden-Kosten-Quote 2023 auf 113,4 Prozent verschlechterte. Mit jedem verdienten Euro machten die Coburger folglich rund 13 Cent Verlust. Insgesamt kam so ein versicherungstechnischer Verlust von 216,3 Millionen Euro zustande.

Auch die R+V teilte auf einem Pressegespräch in der vergangenen Woche mit, dass die Schaden-Kosten-Quote in der Kfz-Versicherung 2023 zwar unter Marktschnitt (111 Prozent), aber dennoch im dreistelligen Bereich lag.

Die Versicherer erhöhten in der Folge die Beiträge. Doch trotz Mehreinnahmen erwartet die Branche auch in diesem Jahr einen deutlichen Verlust. „Nach unserer aktuellen Hochrechnung werden die Beitragseinnahmen auf rund 33,6 Milliarden Euro steigen – aber die Versicherer zwischen 34,9 und 35,6 Milliarden Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben müssen“, erklärt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen in einer aktuellen Pressemitteilung. Damit ist der Verlust zwar geringer als im Vorjahr (drei Milliarden Euro), fällt mit bis zu zwei Milliarden Euro aber dennoch beträchtlich aus.

Reparaturkosten steigen merklich

Als Grund nannte Asmussen die weiter steigenden Reparaturkosten: „Sowohl die Ersatzteile als auch die Arbeit in den Kfz-Werkstätten werden immer teurer. In diesem Jahr dürfte ein durchschnittlicher Sachschaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung eines Pkw etwa 4.000 Euro kosten. 2014 waren es noch 2.500 Euro.“

Auf Versicherungsnehmer dürften damit weitere Beitragssteigerungen zukommen. Wie hoch diese ausfallen werden, liegt in der Entscheidung der einzelnen Unternehmen. Aufgrund der herausfordernden Wettbewerbssituation hatten viele Versicherer die Beiträge zuletzt nicht so erhöht, wie es nötig gewesen wäre. Teilweise sanken die Prämien sogar, monierte die Finanzaufsicht BaFin, die die Versicherer Prämienerhöhungen ermahnt.