Die Rechtsschutzversicherung bietet eine Vielzahl von Tarif- und Produktvarianten, die auf den ersten Blick verwirrend erscheinen können. Von Komplettpaketen bis zu modularen Bausteinen reicht das Angebot. Doch nicht jeder Tarif passt zu jedem Kunden. Makler sollten daher die Bedürfnisse ihrer Kunden genau kennen und individuell angepasste Lösungen empfehlen. Wichtige Fragen hierbei sind:
Welche Rechtsgebiete sind für den Kunden relevant?
Wie hoch ist das Risiko, dass der Kunde tatsächlich einen Rechtsstreit führen muss?
Ein entscheidender Punkt bei der Beratung zur Rechtsschutzversicherung sind die Deckungssummen und Selbstbeteiligungen. Diese können je nach Anbieter und Tarif stark variieren. Versicherungsmakler sollten ihren Kunden verdeutlichen, dass höhere Deckungssummen in der Regel auch höhere Prämien bedeuten. Gleichzeitig ist eine zu niedrige Deckungssumme im Ernstfall wenig hilfreich.
Hohe Deckungssummen bieten umfassenden Schutz, sind aber teurer.
Selbstbeteiligungen senken die Prämie, können aber im Schadensfall zur Belastung werden.
Viele Rechtsschutzversicherungen haben Wartezeiten, bevor der Versicherungsschutz greift. Diese können je nach Tarif und Anbieter unterschiedlich lang sein. Makler sollten einen Hinweis, darauf geben, dass Kunden während dieser Zeit keine Leistungen in Anspruch nehmen können. Es ist wichtig, diesen Punkt klar zu kommunizieren, um Missverständnisse zu vermeiden.
Wartezeiten variieren zwischen drei und sechs Monaten.
Besonders bei neuen Policen ist Geduld erforderlich.
Ein häufig übersehener Aspekt der Kunden, sind die Ausschlüsse und Einschränkungen in den Versicherungsbedingungen. Hier wäre es sinnvoll, die Kunden über möglich Lücken im Versicherungsschutz aufmerksam zu machen. Gegebenenfalls können Empfehlungen ausgesprochen werden, um Versicherungslücken zu schließen.
Nicht jeder Baustein einer Rechtsschutzversicherung ist für jeden Kunden notwendig. Makler sollten daher kritisch prüfen, welche Bausteine wirklich sinnvoll sind und welche überflüssig. Eine überflüssige Police ist nicht nur teurer, sondern kann auch zu Unzufriedenheit beim Kunden führen.
Privatrechtsschutz: Der Privatrechtsschutz deckt Vertragsstreitigkeiten und Schadensersatzforderungen ab.
Berufsrechtsschutz: Der Berufsrechtsschutz ist besonders wichtig für Selbstständige und bestimmte Berufsgruppen mit hohem Konfliktpotenzial. Für Arbeitnehmer in stabilen Anstellungsverhältnissen kann dieser Baustein weniger relevant sein.
Verkehrsrechtsschutz: Oft unverzichtbar
Der Verkehrsrechtsschutz ist für Vielfahrer und Berufspendler unverzichtbar. Personen, die selten Auto fahren oder hauptsächlich öffentliche Verkehrsmittel nutzen, benötigen diesen Schutz weniger.
Viele Rechtsschutzversicherungen bieten juristische Beratungsdienste, die helfen können, Konflikte im Vorfeld zu vermeiden.
Juristische Beratungsdienste zur Konfliktvermeidung
Die Rechtsschutzversicherung ist ein komplexes Produkt, das einer sorgfältigen Beratung bedarf. Maßgeschneidert Lösungen für die Kunden ist Teil einer ganzheitlichen Beratung und gerade auch die Hinweise zu Stolperfallen in den Policen sollten Makler berücksichtigen. Durch eine individuelle Beratung und das Aufzeigen von Mehrwerten können Makler das Vertrauen ihrer Kunden gewinnen und langfristige Zufriedenheit sicherstellen.