5. Adventskalender-Tür

Steile Thesen 2026: „Zahnschutz wird Privatsache“

Gewagt? Absurd? Oder doch gar nicht so unwahrscheinlich? procontra stellt einige steile Thesen für 2026 auf und beleuchtet ihre Wahrscheinlichkeit. Heute im Türchen: eine mögliche Reform der GKV.

5. Türchen 2025

Die 5. Tür unseres Adventskalenders 2025 mit allen „Steilen Thesen“ für das kommende Jahr. | Quelle: Illustration: Roman Kulon

Hintergrund

Der Lobbyverband „Wirtschaftsrat der CDU“ will die klammen Kassen der Sozialversicherung entlasten und empfiehlt deshalb unter anderem, zahnmedizinische Leistungen komplett auf die Bürger umzulegen.

Auf dem Papier liest sich die Idee des Lobbyverbands „Wirtschaftsrat der CDU“ erst einmal gut: Rund 18 Milliarden Euro jährlich könnte die gesetzliche Krankenversicherung einsparen, wenn sie zahnärztliche Versorgung inklusive Zahnersatz komplett aus ihrem Leistungskatalog streichen würde. Auf diese Positionen entfielen 2024 rund 5,6 Prozent der Gesamtausgaben der Krankenkassen. Diese machten, trotz 14,5 Milliarden Euro Bundeszuschuss aus Steuermitteln, 2024 rund 6 Milliarden Euro Verlust. Bundeskanzler Friedrich Merz hatte bereits im Sommer angedeutet, den Menschen hierzulande mehr private Vorsorge aufbürden zu wollen. Dies wäre über private Zahnzusatzpolicen möglich. Doch der Vorschlag des Wirtschaftsrats traf auch auf breite Kritik von Sozialverbänden ebenso wie aus den Reihen der Koalition selbst.

Prognose

Eine von vielen CDU-Reformideen, die aber, wenn überhaupt, nur in abgeschwächter Form Realität werden wird. Verschiedene GKV-Leistungseinschränkungen sind aber durchaus denkbar.

Wahrscheinlichkeit: 20 Prozent