"Geister-Makler" locken mit gefälschten Kfz-Versicherungen
Kfz-Versicherungen werden teurer – das mag betroffene Autobesitzer unvorsichtig machen, insbesondere wenn ein vermeintliches Schnäppchen in Aussicht steht. In Großbritannien warnen die Behörden seit einiger Zeit or sogenannten „ghost broker“, was sich mit Geister-Maklern übersetzen lässt.
Gemeint sind damit Betrüger, die sich im Internet – häufig in den sozialen Medien – als Versicherungsmakler ausgeben. Im Angebot haben sie in der Regel Kfz- bzw. Wohngebäudeversicherungen, die zu einer deutlich geringeren Prämie als sonst im Markt üblich abschließbar sind.
Drei verschiedene Maschen
Dabei setzen sie auf verschiedene Maschen:
1.) Der Kunde bekommt eine gefälschte Versicherungspolice ausgestellt
2.) Der „Geister-Makler“ schließt tatsächlich eine Versicherungspolice für den Kunden ab. Dabei ändert er jedoch entscheidende Informationen, wie beispielsweise die Adresse oder die Schadenhistorie des Kunden, um so die Prämien zu drücken
3.) Sie schließen eine Versicherung für den Kunden ab, stornieren diese jedoch kurz nach Abschluss. Das zurückfließende Geld sacken die Betrüger dann selbst ein.
In allen Fällen geht der Kunde davon aus, über Versicherungsschutz zu verfügen – nur um dann im Schadenfall zu lernen, dass er über keinen verfügte. Da immer mehr junge Menschen die sozialen Medien dafür nutze, nach günstigen Kfz-Versicherungs-Deals zu suchen, wachse die Gefahr, Opfer der Betrüger zu werden, warnte im vergangenen Jahr der Financial Ombudsman Service.
Polizei nimmt zwei mutmaßliche Betrüger fest
Nun ist dem „Insurance Fraud Enforcement Department“ der Londoner Polizei ein Schlag gegen die Geistermakler gelungen. Das berichtet das Portal „insurancebusinessmag.com“. Insgesamt zwei mutmaßliche Betrüger – eine 37-jährige Frau aus Luton und ein 22-jähriger Mann aus Süd-London – wurden verhaftet. Ein Gericht im nordenglischen Manchester ordnete die Beschlagnahmung von knapp 50.000 Pfund an.
Zudem stellten die Behörden Anträge bei den Betreibern von Facebook, TikTok und Instagram, insgesamt 62 Accounts zu löschen, über die falsche Versicherungs-Dienstleistungen angepriesen wurden.
Gleichzeitig wollen die Behörden die Aufklärung intensivieren. Autobesitzer wurden zuletzt verstärkt daraufhin gewiesen, Versicherungen nicht bei nicht verifizierten Anbietern zu kaufen und die Zulassung von Maklern über die Financial Conduct Authority oder die British Insurance Brokers‘ Association zu überprüfen.