Nicht jede digitale Lösung bringt automatisch Nutzen — entscheidend sind die Schnittstellen zwischen Maklerverwaltungsprogramm (MVP), Vergleichern, Pools und Versicherern. BiPRO-Normen wie die Nummer 426 für Tarifierung/Gewerbe und Nummer 490 für das Maklermandat liefern in Deutschland einen Rahmen, innerhalb dessen Datentransfers rechtssicher und standardisiert laufen können. Wer diese Standards nutzt, reduziert Fehler und gewinnt Prozessgeschwindigkeit.
Für Makler sind drei Integrations-Layer besonders praxisrelevant:
Bestands- und Dokumenten-Webservices (Abruf von Policen, Dokumenten und Vertragsständen)
TAA-fähige Antragsstrecken (Live-Tarifierung bis zur Policierung)
Dunkelverarbeitung für Routinefälle (automatisierte Abschlussbearbeitung ohne manuelle Eingriffe).
Gemeinsam reduzieren diese Layer Rückfragen, manuelle Eingaben und Bearbeitungszeiten.
Neben der Produkt- und Servicequalität eines Versicherers ist für Makler mithin auch das Schnittstellenangebot entscheidend. Insbesondere vier Fragen stehen dabei im Fokus:
Verfügt der Anbieter über BiPRO-Schnittstellen und wenn ja, welche Normen decken diese konkret ab?
Ist eine TAA-Integration vorhanden (Tarifierung → Angebot → Antrag → Policierung)?
Unterstützt das System Dunkelverarbeitung für Standardfälle?
Gibt es eine digitale Signaturstrecke (eIDAS-konform) für rechtssichere Unterschriften?
Je öfter die Antwort Ja lautet, desto geschmeidiger und aufwandsärmer, aber auch fehlerfreier verspricht die Zusammenarbeit zwischen Makler und Versicherer zu werden. Weniger Medienbrüche bedeuten weniger Friktion beim Kundenkontakt — Angebote sind schneller auf dem Tisch, Policen schneller im System, und Änderungswünsche können automatisiert bearbeitet werden. Für Makler heißt das: höhere Abschlussquoten, geringeres Stornorisiko und weniger Zeitverlust.