Diese Lebensversicherer haben die höchsten Verwaltungskostenquoten
Die Verwaltungskostenquote der Lebensversicherer ist im vierten Jahr nacheinander gestiegen. Dies zeigt ein Blick in den aktuellen procontra LV-Check 2024, dem die Geschäftsberichte von 62 Lebensversicherern zugrunde liegen. Demzufolge stieg die Verwaltungskostenquote gegenüber 2022 um 0,1 Prozentpunkte auf 2,34 Prozent. Damit liegt die Quote auf dem höchsten Stand seit 2012 als sie bei 2,36 Prozent lag.
Zwar liegt die Quote damit immer noch wesentlich niedriger als in den 80er-Jahren mit teils über sechs Prozent. Dennoch lohnt es sich für die Versicherer ihre Ausgabenseite im Blick zu behalten – schließlich hat nicht nur die Finanzaufsicht diese immer stärker im Fokus, sondern auch die Kunden.
Die Verschlechterung des vergangenen Jahres dürfte jedoch in erster Linie auf das schwierige Geschäftsjahr vieler Lebensversicherer zurückzuführen sein. Denn die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen entwickelten sich weiter rückläufig. Waren sie marktweit von 2021 auf 2022 schon von 93 auf 85,5 Milliarden Euro gefallen, sanken diese 2023 weiter auf 80,96 Milliarden Euro. Dieser erneute Einbruch konnte auch nicht durch die gesunkenen absoluten Verwaltungskosten aufgefangen werden: Diese sanken 2023 bei den im LV-Check untersuchten Lebensversicherern von 1,914 auf 1,897 Milliarden Euro.
Die Bandbreite zwischen den einzelnen Versicherern ist groß und rangiert zwischen 11,29 Prozent (Targo) und 0,79 (Europa). Faktoren für eine hohe Verwaltungskostenquote können veraltete und unterschiedliche IT-Systeme sein. Bei Systemen, die nicht mehr dem neuesten Stand entsprechen, kann es deutlich mehr Personal und Zeit erfordern, die Kunden zu betreuen – das geht ins Geld. Gleichzeitig kann eine hohe Verwaltungskostenquote jedoch auch Ausdruck einer ausgeprägten Service-Orientierung seitens des Versicherers sein. Die Versicherer mit den höchsten Verwaltungskostenquoten finden Sie in der unten stehenden Tabelle.