Pflegelücke

Sozialverband fordert Abschaffung der privaten Pflegeversicherung

Die Pflegeversicherung kommt in den nächsten Jahren an ihre finanziellen Grenzen. Der Sozialverband VdK will die private Pflegeversicherungen abschaffen und so die Löcher stopfen.

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09:02 Uhr | 23. Februar | 2024

Die Krankenkassen haben in den vergangenen Wochen häufig gewarnt, dass die Pflegeversicherung in der Zukunft vor großen finanziellen Problemen steht. Laut einem Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ fordert der größte deutsche Sozialverband VdK deshalb die Abschaffung der privaten Pflegeversicherung. „Werden alle Menschen in die Verantwortung genommen, wäre die Finanzierung der Pflege stabil“, sagte die Vorsitzende Verena Bentele der NOZ.

Dabei sollen vor allem die Gruppen zur Kasse gebeten werden, die heute häufig in eine private Pflegeversicherung einzahlen: Beamte, Abgeordnete und Selbstständige.

Laut VdK-Präsidentin sei dies ein wichtiger Schritt, um die Pflege grundsätzlich zu reformieren. „Eine Vollversicherung für alle pflegebedingten Kosten wäre so in Kombination mit einer einheitlichen Pflegeversicherung auf Dauer beitragssatzneutral zu finanzieren.“ Das aktuelle System werde seinem Anspruch nicht gerecht, „vor Armut aufgrund von Pflegebedürftigkeit zu schützen“.

Das Statistische Bundesamt geht von über sieben Millionen Pflegebedürftigen für das Jahr 2050 aus. Der finanzielle Druck auf die Pflegeversicherung wird damit immer größer. „Wenn die Pflegeversicherung auch in den Jahren 2025 bis 2040 funktionieren soll, muss das System jetzt reformiert werden“, sagte Vize-Vorstand Gernot Kiefer im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). (procontra berichtete)